Berlin. Öfter als noch vor fünf Jahren fühlen sich Mütter ausgebrannt und erschöpft. Obwohl es wieder einfacher geworden ist, eine Mutter-Kind-Kur zu bekommen, nahm der Anteil der Frauen mit Symptomen, wie Depression, Schlafmangel Angst und Depressionen zu.

Mütter sind heute häufiger erschöpft und ausgebrannt als noch vor wenigen Jahren. Innerhalb der vergangenen acht Jahre nahm bei Mütterkuren und Mutter-Kind-Kuren des Müttergenesungswerks der Anteil der Frauen mit psychischen Störungen wie Erschöpfungs- und Angstzuständen, Schlafmangel, Depressionen und Burn-out-Syndrom von 49 auf 81 Prozent zu, wie die gemeinnützige Spendenorganisation am Dienstag in Berlin mitteilte. In absoluten Zahlen stieg der Zahl der Mütter mit psychischen Störungen, die solche Kurmaßnahmen in Anspruch nahmen, in den acht Jahren von etwa 23.000 auf rund 31.600.

Mütter fühlten sich durch ständigen Zeitdruck oder Partnerschaftsprobleme noch häufiger gestresst als früher, erklärte das Müttergenesungswerk. Auch die Zahl der Mütter, die mangelnde Anerkennung als belastend empfinden, habe sich im dem Acht-Jahres-Zeitraum fast verdoppelt.

Wieder mehr Kuren bewilligt

Insgesamt nahmen im vergangenen Jahr den Angaben zufolge 39.000 Mütter mit 56.000 Kindern an vom Müttergenesungswerk betreuten Kurmaßnahmen teil. Diese Gesamtzahlen gingen in den vergangenen Jahren zurück - 2003 waren es noch 8000 Mütter und 8000 Kinder mehr. Laut Müttergenesungswerk ist der Rückgang darauf zurückzuführen, dass es große Probleme bei der Bewilligung der Kuren gab. Inzwischen genehmigten die Kassen nach Änderungen der Begutachtungs-Richtlinien jedoch Kuren wieder schneller und in größerer Zahl. Im ersten Quartal 2012 habe sich die Zahl der bewilligten Kur-Maßnahmen bereits deutlich erhöht. (afp)