Rom. Keine Brust-OP für Mädchen unter 18 mehr: Brustvergrößerungen durch Implantate sind bei minderjährigen Mädchen in Italien nun verboten. Die Strafe, die ein Chirurg bei Verstoß gegen dieses Gesetz zu erwarten hat, wurde infolge des PIP-Skandal verschärft.

Italien hat ein Verbot von Brustvergrößerungen durch Implantate bei minderjährigen Mädchen erlassen. Das am Dienstag verabschiedete Gesetz sieht Medienberichten zufolge eine Strafe von 20.000 Euro und drei Monate Berufssperre für Chirurgen vor, die Minderjährigen Brustimplantate einsetzen.

Eine Ausnahme gilt lediglich bei Eingriffen, die nicht unter die Schönheitschirurgie fallen, etwa bei schweren Missbildungen. Zudem sollen jeder Eingriff der Typ des Implantats in einem Register vermerkt werden.

PIP-Skandal

Der Gesetzentwurf war dem Parlament bereits 2010 vorgelegt worden. Nach dem Skandal um gesundheitserregende Brustimplantate der französischen Firma PIP wollte der Senat den Entwurf nachbessern und die Strafen erhöhen.

Durch das Gesetz könnten "Fehler der Jugend" vermieden werden, die schwerwiegende Folgen für das spätere soziale und sexuelle Leben der Betroffenen haben könnten, sagte ein Abgeordneter der Partei Volk der Freiheit (PdL).

Jedes Jahr 85.000 Brust-Implantate

In Italien werden jedes Jahr rund 85.000 Brust-Implantate eingesetzt. Nach Angaben der italienischen Gesellschaft für Schönheitschirurgie sind 70 Prozent davon Schönheitsoperationen.

Die im Jahr 2010 aufgelöste Firma PIP hatte weltweit hunderttausende mit einem Billigsilikon gefüllte Brustimplantate verkauft. Danach war es vermehrt zu Rissen in den Einlagen und in der Folge zu Entzündungen bei den betroffenen Frauen gekommen. In Frankreich empfahlen die Behörden daraufhin rund 30.000 Frauen, sich die PIP-Implantate vorsichtshalber entfernen zu lassen. (afp)