Berlin. Bewohner von Seniorenheimen mit Kneipp-Heilverfahren sind in der Regel gesünder und ihre Pfleger zufriedener als Senioren und Mitarbeiter in gewöhnlichen Heimen. Das hat eine Studie der Berliner Uniklinik Charité ergeben. In Deutschland bieten bisher nur 17 Seniorenheime das Verfahren an.

In Seniorenheimen mit Kneipp-Heilverfahren sind die Bewohner laut einer Studie der Berliner Uniklinik Charité gesünder und viele Mitarbeiter zufriedener als der Durchschnitt. "Die Bewohner profitieren von der Zuwendung, etwa weil die Körperwäsche mit Massagen verbunden wird", sagte die Wissenschaftlerin Eva Soom Ammann von der Universität Bern am Donnerstag in Berlin.

Sie fand auch heraus, dass die Pfleger ihre Arbeit mit dem Naturheilverfahren erfüllender fanden als mit konventionellen Therapien. Etwa neun von zehn Senioren empfanden Kneipp als gut für die Gesundheit, sagte Studienleiter Benno Brinkhaus von der Charité. Er peilt nun eine vergleichende Studie an, um herauszufinden, wie viel Schlaf- und Schmerzmittel mit Naturheilverfahren gespart werden.

17 Seniorenheime wenden das Verfahren an

Die Forscher befragten zunächst 64 Senioren und 29 Pfleger in den westfälischen Städten Münster und Olpe sowie in Wolfertschwenden und Bad Kötzting in Bayern. Gefördert wurde die Studie vom Kneipp-Bund und dem von den privaten Krankenversicherern gegründeten Zentrum für Qualität in der Pflege.

In Deutschland wenden laut dem Kneipp-Bund 17 Seniorenheime das Verfahren an sowie rund 300 Kitas. Sie haben die für Kneipp typischen Wasser-Tretbecken, bieten Heilkräutertees oder Meditation an. (Studie zu beziehen über http://www.zqp.de ) (dapd)