Krefeld. Wer nachts schlecht schläft, morgens früh erwacht und sich in den folgenden Morgenstunden niedergeschlagen fühlt, könnte unter einer Depression leiden. Darauf weist der Berufsverband Deutscher Psychiater hin. Depressive Menschen leiden oft unter Schlafstörungen, manche fürchten sich vor der Nacht.
Nächtliches Wachliegen, frühmorgendliches Erwachen und ein deutliches Stimmungstief in den Morgenstunden können auf eine Depression hinweisen. "Depressive Patienten leiden oft unter Ein- und Durchschlafstörungen, sie haben das Gefühl, nicht abschalten zu können und entwickeln bisweilen sogar eine regelrechte Angst vor der Nacht, in der sie nur wieder wach liegen und grübeln", erklärt Christa Roth-Sackenheim vom Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP) in Krefeld.
Neben Schlafstörungen leiden depressive Menschen oft auch unter Kopf-, Rücken- und Nackenschmerzen, für die keine organische Ursache gefunden werden kann. Auch Kreislauf-Störungen, ein Druck- und Engegefühl in der Brust und Herzgegend oder Beschwerden des Magen-Darm-Traktes sind häufig Ausprägung dieser psychischen Erkrankung. "Weil die körperlichen Symptome oft derart im Vordergrund stehen, wird sehr häufig nur nach einer organischen Ursache der Beschwerden gesucht, nicht aber an eine zugrunde liegende depressive Störung gedacht", betont Roth-Sackenheim.
Etwa vier Millionen depressive Menschen in Deutschland
Mit modernen Methoden lassen sich Depressionen in den meisten Fällen wirksam behandeln und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern. Man schätzt, dass in Deutschland etwa vier Millionen Menschen an einer Depression leiden. Depressive Erkrankungen kommen in jedem Lebensalter vor, der Erkrankungsgipfel liegt zwischen dem 30. und dem 40. Lebensjahr.