Berlin. Eine Umfrage unter 1788 Erwachsenen hat ergeben, dass etwa die Hälfte der Männer ihr Bonusheft beim Zahnarzt nur unregelmäßig nutzt. Bei den Frauen hingegen achteten fast Dreiviertel der Befragten auf einen regelmäßigen Kontrollbesuch.

Männer sind auch beim Zahnarzt Vorsorgemuffel: Nur etwas mehr als die Hälfte der Männer nutzt regelmäßig das Bonusheft, wie eine am Montag in Berlin veröffentlichte Umfrage des Instituts der Deutschen Zahnärzte (IDZ) und des Instituts für Demoskopie Allensbach ergab.

Bei den Frauen achten dagegen fast Dreiviertel der Befragten auf regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt. Gesetzlich Versicherte mit höherer Schulbildung achten laut Umfrage insgesamt sehr viel stärker auf den aktuellen Stempel in ihrem Bonusheft als jene mit einfacher Schulbildung. Ein Fünftel der Befragten gab an, gar nicht auf die Pflege des Bonusheftes zu achten, obwohl sich die Zuschüsse der Krankenkassen bei Zahnersatz dadurch um bis zu 30 Prozent erhöhen.

Männer auch bei Krebs Vorsorgemuffel

Für die Studie wurden im April und Mai 2011 insgesamt 1788 Erwachsene befragt. Der Vorstandschef der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV), Jürgen Fedderwitz, sieht noch Nachholbedarf. Nicht nur die Männer müssten bei der Vorsorge "zu den Frauen aufschließen". Auch in den bildungsschwachen Bevölkerungsgruppen, wo das Erkrankungsrisiko überdurchschnittlich hoch sei, müsse das Bonusheft stärker genutzt werden. Es forderte mehr Aufklärung.

Bis zum 18. Lebensjahr wird einmal im Halbjahr eine Zahngesundheitsuntersuchung angeboten, danach dann jährlich. Als Nachweis dafür dient das Bonusheft. Wird später einmal Zahnersatz nötig, zum Beispiel eine Krone, gibt es höhere Zuschüsse von den Kassen, wenn der Versicherte regelmäßig bei den Kontrollen war.

Auch in anderen Gesundheitsbereichen erweisen sich Männer als Vorsorgemuffel. Studien zufolge nutzen sie auch die Krebs-Früherkennung viel weniger als Frauen. (afp)