Berlin. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte warnt vor der Verabreichung freiverkäufliche Medikamente gegen Erkältungen an Kinder. Diese können zu schweren Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Dosierungsfehlern führen. Auch pflanzliche Mittel sind oft ungeeignet.

Eltern sollten ihren Kindern nicht beliebig rezeptfreie Medikamente und pflanzliche Mittel bei Erkältung geben. Auch diese könnten zu schweren Nebenwirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Dosierungsfehlern führen, warnt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Freiverkäufliche Mittel, die auch für Erwachsene angeboten würden, enthielten gewöhnlich eine Kombination verschiedener Wirkstoffe, sagte Ulrich Fegeler vom BVKJ. "Da der kindliche Stoffwechsel nicht mit dem eines Erwachsenen vergleichbar ist, kann es bei solchen rezeptfreien Mitteln leicht zu Überdosierung kommen."

Echinacea, Vitamin C oder Zink für Kinder nicht zu empfehlen

Auch gehörten bestimmte Substanzen, wie Koffein nicht in Arzneien für Kinder. Viel zu trinken sei empfehlenswert bei Husten und Erkältung, erklärte Fegeler. "Auch ein Luftbefeuchter kann für Kinder angenehm sein", fügte er unter Verweis auf eine Studie kanadischer Forscher hinzu, die untersucht hatten, welche rezeptfreien Erkältungsmittel für Kinder hilfreich sind.

Demnach sind Echinacea, Vitamin C oder Zink für Kinder nicht zu empfehlen, positiv schnitt Honig ab. 2,5 ml Honig (entspricht einem halben Teelöffel) zum Beispiel mit einem heißen Getränk vor dem Schlafengehen konnte bei vielen Kindern die Hustenanfälle verringern und die Schlafqualität verbessern. Allerdings dürften Kinder unter einem Jahr keinen Honig verzehren, da er Bakterien enthalten könne, die für Kinder dieser Altersgruppe lebensbedrohlich sein könnten, betonte Fegeler.

Präparate mit ätherischen Ölen können zur Gefahr werden

"Säuglinge und Kleinkinder sollten ebenso keine Präparate mit ätherischen Ölen zum Einreiben oder Inhalieren bekommen, denn diese können bei entsprechend disponierten Kindern sogar zu einer Verschlechterung der Atembeschwerden und zu Erstickungsanfällen führen", warnte er. (dapd)

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