Essen. Rund 52 Millionen Menschen in Deutschland benötigen eine Brille oder Kontaktlinsen um ihre Fehlsichtigkeit auszugleichen. Viele lassen sich inzwischen mit moderner Lasik-Technologie korrigieren. Doch nicht für jeden ist der Laser-Eingriff geeignet.
Ob Brille oder Kontaktlinsen – rund 52 Millionen Menschen hierzulande benötigen eine Sehhilfe, um Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit auszugleichen. Inzwischen rückt aber auch eine Alternative zunehmend ins Blickfeld: eine Operation mit dem Laser.
Lasik nennt sich die dabei am häufigsten angewendete Methode. Das steht für Laser-in-situ-Keratomileusis und bedeutet, dass mithilfe eines Lasers Teile der Hornhaut abgetragen werden, um die Sehschärfe zurückzubringen. Wie die Operationszahlen in Deutschland zeigen, ist das Interesse an dieser Methode in den letzten 15 Jahre kontinuierlich gestiegen. Derzeit werden pro Jahr über 100.000 Eingriffe durchgeführt, so der Verband der Spezialkliniken Deutschlands für Augenlaser und Refraktive Chirurgie e.V. (VSDAR).
Eingriff bringt Sehschärfe langfristig zurück
Für Professor Dr. Michael C. Knorz, Präsident des VSDAR, hat das folgende Gründe: „Zum einen haben die Augenchirurgen inzwischen einen großen Erfahrungsschatz auf diesem Fachgebiet erworben, zum anderen ist die technische Entwicklung der Operationsinstrumente sehr weit vorangeschritten. Dadurch konnte die Komplikationsrate extrem gesenkt werden.“ Auch liegen mittlerweile umfangreiche Studien vor. So belegt etwa eine Langzeit-Studie von Forschern der Universität Alicante, dass der Eingriff die Sehschärfe auch langfristig zurückbringt.
Trotzdem: Nicht für jeden ist der Laser-Eingriff geeignet. So sprechen Augenerkrankungen wie Grauer oder Grüner Star, Durchblutungsstörungen der Netzhaut oder eine zu dünne Hornhaut des Auges gegen das Verfahren. Auch bei einigen chronischen Erkrankungen wie Rheuma oder Diabetes raten Ärzte von der OP ab. Und wer noch nicht 18 ist, darf sich ohnehin nicht lasern lassen. Vorher ist das Augenwachstum noch nicht abgeschlossen.
Kritischer Blick auf die Erfahrungen des Arztes
Kommt die Laser-Behandlung in Frage, sollte der Patient auf jeden Fall einen kritischen Blick auf seinen Operateur werfen. „Fragen Sie nach, wie oft der Chirurg solche Eingriffe macht, ob er sich regelmäßig fortbildet und ob er Qualitätssicherung betreibt“, rät Knorz. Eine Orientierungshilfe liefert hier zum Beispiel der Lasik-TÜV. „Das blaue Siegel signalisiert dem Patienten, dass in einer solchen Einrichtung höchste Standards hinsichtlich Sicherheit und Qualität gelten und die Operateure über ein hohes Maß an Erfahrung verfügen.“