Berlin. Eine Studie für die Kassenärztliche Bundesvereinigung mit 2000 Teilnehmern hat ergeben, dass nur wenige Patienten die digitalen Bewertungsportale für Ärzte nutzen. In der Studie wurde außerdem die Wartezeit der Versicherten auf einen Arzttermin ermittelt.
Ärzte werden im Internet nur selten für ihre Arbeit kritisiert. Lediglich zehn Prozent der Deutschen gaben in einer Umfrage an, digitale Bewertungsportale für Ärzte bereits genutzt zu haben. Immerhin 44 Prozent der Nutzer halten die Portale allerdings für hilfreich.
Das ergab eine repräsentative Studie der Forschungsgruppe Wahlen für die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Die Nutzung sei bislang "ausgesprochen zurückhaltend", hieß es.
Lange Wartezeiten
Auch die Wartezeiten der Patienten für einen Arzttermin wurden in der Studie ermittelt. Demnach wartete fast jeder vierte gesetzlich Versicherte (24 Prozent) mehr als drei Wochen auf einen Termin beim Facharzt.
Bei Privatversicherten waren es lediglich fünf Prozent. 19 Prozent der Kassenpatienten mussten für den Besuch eines Facharztes keine Wartezeit hinnehmen. Unter Privatpatienten gab es bei 31 Prozent keine Verzögerung in der Behandlung.
Mehr als 2000 Versicherte befragt
Das Vertrauen in die Ärzte ist insgesamt groß, wie die Umfrage weiter ergab. 47 Prozent der Patienten empfinden das Verhältnis zu ihrem Arzt als "sehr gut". Weitere 44 Prozent halten das Verhältnis für "gut".
Vor einer Pleite ihrer Krankenversicherung fürchten sich nur vier Prozent der gesetzlich Versicherten. 93 Prozent der Befragten aus dieser Gruppe glauben nicht an eine Insolvenz ihrer Kasse. Insgesamt befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen mehr als 2.000 Versicherte. (dapd)