Wissenschaftler haben belegt, dass Honig bei bestimmten Wunden besser hilft als modernste Antibiotika. Bereits mehr als 20 deutsche Kliniken nutzen den Medihoney zur äußeren Wundbehandlung. Dieser Honig zählt zu den Medizinprodukten.

Das heißt: Er wird gründlich auf seine Bestandteile hin geprüft. Hergestellt wird er von einer australischen Firma. Und von dort weltweit vertrieben.

Schon in der Antike bekannt

Die Wirkung dieses Stoffes, der zwar schmeckt, aber trotzdem anders als der Honig zum Brotaufstrich zusammengesetzt ist, ist altbekannt. Schon in der Antike versorgte man Wunden mit Honig. Während der Weltkriege machten Krankenschwestern Honig- Umschläge. Mit Erfolg. Mit dem Aufkommen von Antibiotika in Pillenform oder als Salbe hatte man sich von diesem Mittel verabschiedet. Damit geriet der Honig komplett in Vergessenheit. Doch zurzeit erlebt er eine Renaissance: Die zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika veranlassen Ärzte, verstärkt auf das Hausmittel zurückzugreifen. So verwenden die Ärzte der Uni Bonn Medihoney bereits seit Jahren, um Problemwunden zu behandeln. Besonders bei Infektionen krebskranker Kinder kommt die milde Therapie zum Einsatz.

Gegen Wundbakterien

Bei der Produktion des Honigs setzen Bienen ein Enzym frei, so dass aus dem Zucker im Honig Wasserstoffperoxyd entsteht – dieses Antiseptikum wird als Mittel gegen Wundbakterien herausgefiltert. Im medizinischen Honig sind zwei Sorten enthalten: Eine Sorte, die sehr viel Wasserstoffperoxyd bildet. Und der so genannte Leptospermum-Honig. Leptospermum ist eine Pflanzengattung aus Australien. Der Honig wirkt besonders stark antibakteriell. Medihoney ist als Medizinprodukt europaweit zugelassen. Interessierte können den Honig auch in einigen deutschen Apotheken über den Großhandel bestellen.

Petra Koruhn: Hauptsache gesund! Die Heilkräfte der Natur, Klartext, 208 Seiten, 11,95 Euro