Berlin.. Fast 300 Gramm leichter als andere Babys sind Neugeborene aus Regionen mit hohen Kohlenmonoxid-Werten. Familienökonomin C. Katharina Spieß erkennt darin einen Hinweis darauf, wie sehr Luftverschmutzung dem Kind bereits im Mutterleib schaden kann.
Eine hohe Kohlenmonoxid-Belastung beeinträchtigt einer Studie zufolge das Gewicht neugeborener Babys. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Berliner Sozio-oekonomischen Panels (SOEP). Demnach sind Babys aus Regionen, die mit hohen Kohlenmonoxid-Werten belastet sind, im Durchschnitt 289 Gramm leichter als andere. "Das ist ein klarer Hinweis darauf, wie sehr die Luftverschmutzung Kindern bereits im Mutterleib schaden kann", sagte die Familienökonomin und Mitautorin C. Katharina Spieß.
Durch erhöhte Kohlenmonoxid-Werte verschlechtere sich die Versorgung der Babys mit Sauerstoff. Die Belastung ist insbesondere in verkehrsreichen Regionen höher. In der Studie wurden zwischen 2002 und 2007 rund 2.000 Kinder überprüft und mit den Messungen des Umweltbundesamts zur Luftverschmutzung verglichen. Die Studienergebnisse wurden auf der Internet-Seite des "Journal of Health Economics" veröffentlicht.
Oh my baby
Ein weiteres Studienergebnis: Kleinkinder, die erhöhten Ozonwerten ausgesetzt sind, leiden häufiger unter Bronchitis oder Atemwegserkrankungen. Zwei- bis dreijährige Kleinkinder seien vor allem in Gebieten gefährdet, die stark vom Sommersmog betroffen sind. "Diese Kinder tragen ein messbar erhöhtes Risiko, an Bronchitis oder Atemwegserkrankungen zu erkranken", sagte Spieß. Kinder würden mehr Sauerstoff einatmen als Erwachsene. Gleichzeitig sei ihr Immunsystem noch nicht voll ausgereift. (dapd)