Wiesbaden. . Fertigprodukte wie Tiefkühlpizza sind zwar schnell zubereitet, sie fördern aber Verstopfung und harten Stuhl. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin hin. Wer viel trinkt und Ballaststoffe zu sich nimmt, kann dagegen steuern.

Morgens Brötchen mit Wurst, mittags Knödel und Frikadellen aus der Kantine und abends Pizza aus dem Ofen: Das sind Ernährungsgewohnheiten, die viele Menschen teilen. Doch gerade im höheren Alter entstehen bei dieser Lebensweise häufig Verdauungsprobleme, weiß Ulrich Fölsch von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) aus Wiesbaden. „Besonders Fertigprodukte fördern Verstopfung und harten Stuhl.“

Das Prinzip ist denkbar einfach, erklärt der Experte: „Je stärker Lebensmittel verarbeitet und vorbereitet sind, desto weniger muss das körpereigene Verdauungssystem machen.“ Weißbrot und Co. landen quasi schon vorgeschreddert und kleinteilig im Magen, werden im Darm weiter verdickt und gepresst. „Der Darm selber muss dafür gar nicht viel tun und droht im Laufe der Jahre immer träger zu werden“, sagt Fölsch. Die Folge ist Verstopfung. „Viele Menschen ab 50 Jahren haben damit zu kämpfen.“

Ballaststoffe essen

Abhilfe schafft ein gezieltes Trainingsprogramm für den trägen Verdauungsapparat, sagt der Gastroenterologe: „Man muss dem Darm eben wieder etwas zu tun geben.“ Für einen lockeren Stuhlgang sorgen dabei vor allem natürliche Produkte, die möglichst selbst zubereitet werden. Ballaststoffe aus Obst und Gemüse sollten zum Hauptbestandteil der täglichen Ernährung werden: „Dazu viel grobe Nahrung essen, wie zum Beispiel Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte oder Nüsse und Kerne.“

Am Anfang könne auch gezielt nachgeholfen werden, zum Beispiel mit einem Esslöffel Leinsamen pro Tag oder zwei bis drei Backpflaumen. „Ich rate dringend davon ab, ohne ärztliche Verschreibung zu Abführmitteln zu greifen“, sagt Fölsch, „die abführenden Medikamente können den Teufelskreis nämlich noch weiter verschärfen“.

Generell wichtig sei es, viel zu trinken. Besonders ältere Menschen hätten damit aber Probleme, weiß der Experte: „Mindestens 1,5 Liter sollten es pro Tag aber sein.“