Hamburg/Berlin (dapd). Im Alter nichts mehr oder nur noch schlecht sehen zu können, ist für die meisten Menschen eine schlimme Vorstellung. "Deshalb ist es so wichtig, sich spätestens ab dem 50sten Lebensjahr regelmäßig beim Augenarzt untersuchen zu lassen", rät Professor Christoph Bamberger, Direktor des Medizinischen Präventionscentrums Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.
Im fortgeschrittenen Alter sind die häufigsten Augenerkrankungen der graue oder grüne Star und die Makuladegeneration: Alle drei beginnen für die Betroffenen unbemerkt und entwickeln sich über die Jahre symptomlos. Ohne rechtzeitige Therapie zerstören sie das Augenlicht. "Durch die Früherkennung kann man rechtzeitig gegensteuern und Schlimmeres verhindern", betont Bamberger.
Der "graue Star" entstehe häufig bei Menschen mit entsprechender Veranlagung, werde aber auch durch Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes oder eine längerfristige Kortisonbehandlung begünstigt. "Der graue Star ist eine Trübung der Augenlinse", erklärt Bamberger. Rechtzeitig erfolgt, kann eine Operation und das Einsetzen einer künstlichen Linse nachhaltigen Schaden vermeiden. "Es ist wichtig, dass die Behandlung erfolgt, bevor sich das Gehirn an die nebelhaften Bilder aus dem betroffenen Auge gewöhnt hat."
m Fall des "grünen Stars" sind vorbeugende Untersuchungen durch den Augenarzt unerlässlich. Durch den erhöhten Augeninnendruck können die Sehnerven irreparabel geschädigt werden. Es folgt die Erblindung, erläutert der Experte. "Frühzeitig kann man diesem Verlauf sogar mit Augentropfen vorbeugen."
Bambergers stärkstes Argument für regelmäßige Besuche beim Augenarzt ist die Makuladegeneration, einer Erkrankung der Netzhaut, bei der im fortschreitenden Verlauf die Netzhautzellen zerstört werden. "In Deutschland ist das die häufigste zum Sehverlust führende Erkrankung." Die Makuladegeneration ist oft genetisch bedingt, betroffen sind aber auch Menschen, die rauchen oder Sonnenschäden an den Augen haben. Eine frühzeitige Lasertherapie stoppt den Verlauf.
dapd