Den Haag. . Die Niederlande plant einen neuen Schlag gegen Coffeeshops: Der Wirkstoff THC soll in Cannabisprodukten wie Haschisch und Marihuana herabgesetzt werden. Damit wären 80 Prozent der Angebote illegal.

Die niederländische Regierung plant erneut einen Schlag gegen die Coffeeshops im Land. Ein neues Gesetz soll die Menge des Wirkstoffs THC in Cannabisprodukten auf unter 15 Prozent beschränken, so die Zeitung „de Volkskrant“. Demnach wären rund 80 Prozent der heute in den Läden angebotenen Haschisch- und Marihuana-Ware illegal. Gegen die Pläne der Konservativen macht sich aber schon heftiger Protest breit.

„Hohes Suchtrisiko“

Eine von Gesundheitsministerin Edith Schippers berufene Kommission hatte im Juni einen Bericht vorgelegt, demzufolge Joints mit mehr als 15 Prozent THC (Tetrahydrocannabinol) ein hohes Suchtrisiko und zudem bei häufigerem Gebrauch die Gefahr schwerer Psychosen mit sich bringen. Mit der geplanten Einstufung der Cannabisprodukte als harte Drogen folge die rechtsliberale Ministerin nun den Empfehlungen der Experten, berichtet „de Volkskrant“.

Keine Prüf-Möglichkeit

Die Opposition kritisierte, dass die Maßnahme die Konsumenten lediglich in die Illegalität treiben würde. Vertreter der etwa 700 Coffeeshops nannten das Vorhaben „undurchführbar“, da sie keine Möglichkeit hätten, den THC-Gehalt ständig zu prüfen.

Erst im Frühsommer hatte die Regierung beschlossen, die Shops ab 2012 für Kunden aus dem Ausland zu schließen. So soll der Drogentourismus gestoppt werden.