Leipzig (dapd). Jeder dritte Erwachsene in Deutschland leidet unter einer Vergrößerung oder einem Knoten in der Schilddrüse. Bei den über 45-Jährigen ist sogar jeder Zweite betroffen. "Wer am Hals eine plötzliche Schwellung oder Vergrößerung ertastet, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen", sagt Professor Dagmar Führer-Sakel vom Universitätsklinikum Leipzig.

Ein Arzt könne durch das Abtasten des Halses und mit einer Ultraschalluntersuchung schnell und sicher feststellen, ob und wie stark die Schilddrüse vergrößert sei. Ihre Normgröße betrage bei Frauen 18 Milliliter und bei Männern 25 Milliliter. "Wenn die Ultraschalluntersuchung eine Veränderung an der Schilddrüse zeigt, müssen anschließend die Blutwerte, vor allem das Hormon TSH, bestimmt werden", sagt Führer-Sakel. Ein niedriger TSH-Wert weise auf zu viele Schilddrüsenhormone und ein hoher TSH-Wert auf zu wenige Schilddrüsenhormone im Blut hin.

"Viele Knoten hängen mit Jodmangel zusammen", sagt Führer-Sakel und beruhigt: "Die meisten Knoten sind gutartig und müssen in der Regel nicht operativ entfernt werden." Eine Operation könne bei gutartigen Knoten vor allem dann notwendig werden, wenn sie so groß seien, dass sie auf die Luftröhre drückten und das Atmen erschwerten.

dapd