Tübingen. . Die wichtigste Maßnahme für Diabetiker, die in den Urlaub fahren wollen, ist die richtige Vorbereitung. Vorab sollten sie sich über beispielsweise über die korrekte Lagerung des Insulin informieren.

Radfahren in den Alpen, Sonnenbaden am Ostseestrand, Klettern in den Rocky Mountains oder die Donau rauf und runter mit einem Kreuzfahrtschiff - die Vorstellungen von einem perfekten Sommerurlaub sind so verschieden wie die Urlauber selbst. Aber viele Menschen mit Diabetes verzichten noch immer auf ihren Traumurlaub, aus Angst, die Blutzuckerwerte könnten auf der Reise entgleisen. Sie machen sich Sorgen wegen des ungewohnten Klimas und des fremden Essens, wollen keine Durchfallerkrankung oder etwa eine Verletzung am Fuß riskieren, ohne den vertrauten Arzt in der Nähe zu wissen. "Diese Sorgen sind absolut verständlich, aber unnötig", sagt Professor Andreas Fritsche, Diabetologe, Leiter der Ernährungsmedizin und Prävention am Universitätsklinikum Tübingen und Pressesprecher der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG).

Wichtig ist sich vorher zu informieren

"Wer sich vorab über das Reiseziel und die möglichen Auswirkungen auf den Diabetes informiert und sich entsprechend vorbereitet, kann problemlos überall hinreisen." Die Betroffenen müssten beispielsweise wissen, dass Insulin bei sehr hohen Temperaturen seine Wirksamkeit verliere, Glukagon nicht so lange haltbar sei und Blutzuckerteststreifen empfindlich auf Sonnenstrahlen reagierten. "Außerdem bedeuten Flug, Zeitverschiebung und eine neue Umgebung Stress für den Körper und dadurch kann das Blutzuckerniveau steigen", sagt Fritsche. Um ganz sicher zu gehen, sollten Menschen mit Diabetes ihre Blutzuckerwerte im Urlaub häufiger messen, um rechtzeitig reagieren zu können.

Insulin im Handgepäck parat haben

Insulin im Handgepäck mitnehmen Wichtig seien ausreichend Medikamente und Spritzen, Pens oder Ampullen im Reisegepäck. "Am besten ist es, alles doppelt mitzunehmen, so ist man gewappnet, wenn etwas dazwischenkommt", sagt Fritsche. "Und: Immer alles im Handgepäck mitnehmen." Insulin vertrage die Minusgrade im Gepäckraum eines Flugzeugs nicht gut und außerdem könne ein Koffer und mit ihm die Medikamente verloren gehen. "Dann ist der Urlaub beendet, bevor er richtig begonnen hat." Der Hausarzt kann ein Zertifikat in englischer Sprache zur Vorlage bei den Kontrollen am Flughafen ausstellen, das zum Mitführen etwa von Spritzen, Pens, Ampullen und Insulin berechtigt. Eine gute Vorbereitung auf eine Urlaubsreise ohne böse Überraschungen ist die Reise-Checkliste der DDG und des Verbandes der Diabetesberatungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD) auf der Internetseite diabetesDE.org. Hier sind außerdem spezielle Reiseangebote für Menschen mit Diabetes zu finden. (Reisecheckliste: http://url.dapd.de/Ag6WeQ) (dapd)