Brüssel. . Die EU warnt vor neuartigen künstlichen Drogen. Die Mittel wirkten wie Ecstasy oder Kokain, seien aber teilweise sogar legal zu beschaffen. 41 sogenannte psychoaktive Substanzen habe die EU im vergangenen Jahr gefunden.
In Europa kommen immer mehr künstliche Drogen auf den Markt, die schwere Gesundheitsschäden auslösen können. „Die neuen synthetischen Drogen werden mit einer nie dagewesenen Geschwindigkeit in ganz Europa verbreitet“, warnte EU-Justizkommissarin Viviane Reding am Montag in Brüssel. Demnach entdeckte die EU im vergangenen Jahr die Rekordzahl von 41 sogenannten psychoaktiven Substanzen, die oft in Diskotheken, speziellen Geschäften oder über das Internet verkauft werden. Das sind demnach 24 Substanzen mehr als im Vorjahr.
Wirkung wie Ecstasy oder Kokain
Diese künstlichen Drogen wirken etwa wie Ecstasy oder Kokain und werden trotz ihrer oft gesundheitsschädlichen Wirkung teils legal vertrieben. „Sie können giftig sein, machen süchtig und haben langfristige schädliche Wirkungen“, beschrieb Reding die Folgen der Substanzen. Einer Eurobarometer-Umfrage zufolge haben im EU-Durchschnitt fünf Prozent der Jugendlichen solche Drogen schon einmal genommen - und der Konsum wird demnach immer beliebter. Besonders häufig greifen der Erhebung zufolge die jungen Menschen in Irland, Polen und Lettland zu solchen Drogen.
Die europäischen Behörden haben nach Angaben der EU-Kommission Probleme, die große Anzahl immer neuer Substanzen zu verfolgen. „Das gegenwärtige System zur Feststellung dieser neuen Drogen ist unzureichend, um die erhebliche Zunahme dieser Substanzen auf dem Markt zu bekämpfen“, räumte Reding ein. Im Herbst will die Kommission nun Vorschläge machen, wie der Markt besser kontrolliert werden kann. Im Gespräch sind etwa „neue Möglichkeiten zur Überwachung bedenklicher Substanzen und die Angleichung von Drogenkontrollmaßnahmen an die Maßnahmen für die Lebensmittel- und Produktsicherheit“. (afp)