Jena. . Zecken können den Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf den Menschen übertragen. Daraus kann bei Infizierten eine Hirnhautentzündung entstehen, die nicht therapierbar ist. Darum ist regelmäßige Impfung gegen das FSME-Virus wichtig.

Das Risiko, von einer Zecke gebissen zu werden, ist im Sommer am größten und bleibt nicht immer folgenlos. Denn der kleine Blutsauger kann den Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis - kurz FSME - übertragen. Das FSME-Virus greift das zentrale Nervensystem des Menschen an. Aber nicht jede Zecke überträgt das FSME-Virus und die Infektionsgefahr ist je nach Region unterschiedlich groß.

Das Robert-Koch-Institut ermittelt diese FSME-Risikogebiete alljährlich. Dieses Jahr gibt es in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen definierte Risikogebiete. Hier sollte man nicht ohne feste Schuhe, geschlossene Kleidung und Insektenschutzmittel zum Picknick auf der Wiese oder zum Streifzug durch das Unterholz aufbrechen. Denn ein bis fünf Prozent der blutsaugenden Spinnentiere in den Risikogebieten können nach Angaben des Robert-Koch-Instituts Träger von FSME-Viren sein.

Hirnhautentzündung ist nicht therapierbar

"Wer im Risikogebiet lebt oder dort Ferien macht sollte unbedingt vorsorgen und sich impfen lassen", sagt Anja Kwetkat, Internistin für Klinische Geriatrie und physikalische Therapie und Chefärztin an der Klinik für Geriatrie am Universitätsklinikum Jena. Denn die durch FSME-Viren ausgelöste Meningoenzephalitis, also die Hirnhautentzündung, sei nicht ursächlich therapierbar. Man könne also nur die Symptome behandeln.

Umso wichtiger sei die Vorsorge. Die Grundimmunisierung bestehe aus drei Impfungen innerhalb von fünf bis zwölf Monaten. Alle fünf Jahre sollte die FSME-Impfung aufgefrischt werden. Bei Menschen ab dem 50. Lebensjahr sogar alle drei Jahre.

"Aber wir beobachten, dass die Impfraten bei älteren Menschen deutlich unter denen von Kindern oder auch denen von 30 bis 40-Jährigen liegen", sagt Kwetkat. "Ältere Menschen denken oft einfach nicht mehr an den eigenen Impfbedarf." Dabei steige das Risiko für schwere FSME-Verläufe mit zunehmendem Alter. Es sei daher umso wichtiger, auch im Alter an die Vorsorge zu denken. (dapd)