Hamburg. . Laut einer Forsa-Umfrage sind zwei Drittel der Deutschen für eine Gesetzesänderung zur Organspende. Zurzeit muss man zu Lebzeiten einer Organspende zustimmen. Die neue Regelung könnte die Entnahme von Organen erlauben, wenn man nicht widerspricht.

Fast zwei Drittel der Deutschen sind für eine Änderung des Transplantationsgesetzes, das die Organspende regelt. Das geht aus einer von der Techniker Krankenkasse (TK) beauftragten Forsa-Umfrage hervor. 23 Prozent der Befragten befürworten demnach die Einführung einer Widerspruchslösung, die besagt, dass Hirntoten Organe entnommen werden können, sofern sie dem zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen haben.

41 Prozent der Befragten unterstützen hingegen die sogenannte Entscheidungslösung. Danach sollte jeder Bürger zu seiner Bereitschaft für oder gegen die Organspende befragt und dies auf dem Personalausweis, Führerschein oder der Krankenversicherungskarte dokumentiert werden. Für die derzeit geltende Zustimmungslösung, wonach ein Mensch schon zu Lebzeiten einer Organspende zugestimmt haben muss oder Angehörigen eines Hirntoten Ja sagen müssen, sprach sich jeder dritte Bundesbürger aus. Befragt wurden im Mai insgesamt 1003 Männer und Frauen.

Zahl der Organspenden soll erhöht werden

Die Regelungen zur Organspende sind seit langem umstritten. Ein Gesetzesvorschlag des Bundesgesundheitsministeriums sieht unter anderem die verpflichtende Berufung von Transplantationsbeauftragten an den Kliniken vor, um die Zahl der Organspenden zu erhöhen. Wie die Bürger ihre Spendenbereitschaft künftig erklären sollen, ist hingegen weiterhin unklar.

In Deutschland warten mehr als 12.000 Menschen auf ein Spenderorgan, jährlich können aber nur 4000 Organe transplantiert werden. Viele Kranke sterben daher mangels Spenderorganen. (AFP)