Das Medikament Eculizumab wird von einigen Ärzten als viel versprechende Behandlungsmöglichkeit beim gefährlichen Hämolytisch-Urämischen Syndrom (HUS) gesehen. Mediziner in Heidelberg, Montreal und Paris haben nach eigenen Angaben drei Kleinkinder, die sich im vergangenen Jahr mit dem EHEC-Erreger angesteckt hatten und unter dem HUS litten, erfolgreich mit Eculizumab behandelt. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse in der vergangenen Woche in der Online-Ausgabe des „New England Journal of Medicine“.

Eculizumab ist seit 2007 zugelassen. Es handelt sich um einen Antikörper, der in die zerstörerischen Immunreaktionen eingreift, die sich nach einer EHEC-Infektion abspielen. Eculizumab bindet sich an ein Protein, das unter anderem zur Zerstörung von Blutzellen führt. Schon vor zwei Jahren hatten US-Mediziner über ähnliche Behandlungserfolge bei Kindern mit dieser Form des HUS berichtet.

Die Kleinkinder, die jetzt mit Eculizumab behandelt wurden, litten den Angaben zufolge unter Nierenversagen sowie schweren neurologischen Störungen. Innerhalb von 24 Stunden nach der ersten Infusion, die im Abstand von sieben Tagen ein- bis zweimal wiederholt worden sei, habe sich der Zustand der Kinder erheblich verbessert, berichteten die Ärzte. Alle drei Kinder hätten sich erholt und auch sechs Monate nach der Erkrankung keine Folgeschäden gezeigt.(ap)