Köln (dapd). Akne und Pubertät hängen bei vielen jungen Menschen leidvoll zusammen. Aber bei etwa jedem Zehnten verschwinden die Pickel nicht mit dem Ende der Pubertät, sondern gehen über in die Erwachsenenakne. Während es bei den meisten Jugendlichen in der Regel bei Pickeln und Pusteln bleibe, bildeten sich bei Erwachsenen Furunkel-ähnliche Entzündungen oder Zysten. "Insbesondere bei Frauen kann es bis ins fünfte Lebensjahrzehnt reichende Verläufe der Hautkrankheit geben", sagt der Dermatologe Hans Dauer aus Köln.
Doch der Erwachsenenakne könne mit einer frühzeitigen Intensivierung der Therapie vorgebeugt werden. "Erfahrene Hautärzte können auch schon beim jungen Menschen prognostizieren, ob er oder sie die Akne ins Erwachsenendasein mitnehmen wird", sagt Dauer. Besonders effektiv bei schwerer und hartnäckiger Akne sei die Einnahme von Präparaten mit Vitamin-A-Säure. "Vitamin-A-Säure verkleinert die Talgdrüsen, schränkt deren Funktion ein und bremst so die Bildung von Mitessern", sagt Dauer.
Vitamin-A-Säure-haltige Präparate eigneten sich auch für die äußerliche, nebenwirkungsärmere Anwendung. Besonders wirksam seien auch Peelings mit Frucht- oder Trichloressigsäure. Die Konzentration, die Einwirkzeit oder der aufgebrachte Druck beim Auftragen der Säure könnten gut je nach Patient variiert werden. "Die Follikel werden kleiner, die Talgdrüsen ziehen sich zusammen und diese Therapie greift unmittelbar in das Entzündungsgeschehen der Akne ein", sagt Dauer. "Diese Form der Aknebehandlung ist sowohl bei Jugendlichen als auch Erwachsenen sehr wirksam."
dapd