Essen. Wer unter Herzryhthmusstörungen leidet lebt mit einem erhöhten Schlaganfall-Risiko. Mit Elektroschock-Behandlung oder Medikamenten kann das aber gut behandelt werden. 2011 und 2012 kommen neue Medikamente zur Gerinnungshemmung auf den Markt.

Bei älteren Menschen kann eine Herzrhythmusstörung auftreten, die als absolute Arrhythmie oder Vorhofflimmern bezeichnet wird. In diesen Fällen schlägt das Herz unregelmäßig. Das kann dazu führen, dass sich im Vorhof des Herzens ein Blutgerinnsel bildet, das mit dem Blutstrom abgeschwemmt wird. Über die Gefäße, die das Gehirn mit Blut versorgen, kann dieses Gerinnsel dann ins Gehirn gelangen und dort ein Blutgefäß verstopfen.

Marcumar-Behandlung muss ärztlich überwacht werden

Die entsprechenden Teile des Gehirns werden dann nicht mehr mit Blut versorgt und erleiden großen Schaden - einen Schlaganfall. Die gefährlichen Herzrhythmusstörungen können von Internisten und Kardiologen gut behandelt werden. Es ist möglich, durch Medikamente oder eine ungefährliche Elektroschock-Behandlung (Kardioversion) den gesunden Herzrhythmus wieder herzustellen.

Wenn dies nicht gelingt, muss eine Hemmung des Gerinnungssystems mit Vitamin K-Antagonisten durchgeführt werden. In Deutschland ist das bekannteste Medikament dieser Klasse Marcumar. Menschen mit Vorhofflimmern haben ein fünfmal höheres Schlaganfallrisiko. Dies kann durch eine Behandlung mit Marcumar um 80% gesenkt werden. Allerdings kann das Medikament nur in enger Zusammenarbeit mit dem Hausarzt oder Internisten angewendet werden, da regelmäßig die Blutgerinnung kontrolliert werden muss.

Neue Medikamente 2011 und 2012

Daher war es wichtig, neue Medikamente zur Gerinnungshemmung zu entwickeln. Sie werden in den Jahren 2011 und 2012 zugelassen und auf den Markt kommen. Diese neuen Medikamente haben gemeinsam, dass sie mindestens genauso gut oder sogar besser wirksam sind als Marcumar, und ein geringeres Risiko für Blutungen im Gehirn haben. Auch die regelmäßigen Kontrollen der Blutgerinnung beim Hausarzt sind bei diesen neuen Medikamenten nicht notwendig.

Schlaganfall

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Sind Blutbahnen beispielsweise durch Arterienverkalkung oder infolge einer Embolie verengt, droht eine Sauerstoffunterversorgung im Gehirn und damit ein Schlaganfall.
Sind Blutbahnen beispielsweise durch Arterienverkalkung oder infolge einer Embolie verengt, droht eine Sauerstoffunterversorgung im Gehirn und damit ein Schlaganfall. © Knut Vahlensieck | Knut Vahlensieck
Wer sich sehr gesund und ausgewogen ernährt und außerdem viel Sport treibt, kann das Schlaganfallrisiko verringern. (Bild: Imago)
Wer sich sehr gesund und ausgewogen ernährt und außerdem viel Sport treibt, kann das Schlaganfallrisiko verringern. (Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
Rauchen, Stress...(Bild: Imago)
Rauchen, Stress...(Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
... und Alkohol erhöhen dagegen das Schlaganfallrisiko. (Bild: Imago)
... und Alkohol erhöhen dagegen das Schlaganfallrisiko. (Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
Diabetiker, Menschen mit Herzrhythmus- und Fettstoffwechselstörungen gehören zur Risikogruppe und sollten sich daher regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen. (Bild: Imago)
Diabetiker, Menschen mit Herzrhythmus- und Fettstoffwechselstörungen gehören zur Risikogruppe und sollten sich daher regelmäßig vom Arzt untersuchen lassen. (Bild: Imago) © ddp | ddp
Die Symptome für einen Schlaganfall hängen davon ab, welcher Teil des Hirns angegriffen ist. (Bild: Imago)
Die Symptome für einen Schlaganfall hängen davon ab, welcher Teil des Hirns angegriffen ist. (Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
Erste Zeichen können Depression, Sprach- und Bewusstseinsstörungen... (Bild: Imago)
Erste Zeichen können Depression, Sprach- und Bewusstseinsstörungen... (Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
...Schwindel und Verwirrtheit... (Bild: Imago)
...Schwindel und Verwirrtheit... (Bild: Imago) © Unbekannt | Unbekannt
... Kopfschmerzen und einseitige Sehstörungen sein.(Bild: Imago)
... Kopfschmerzen und einseitige Sehstörungen sein.(Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
Der Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem man schnellstmöglich den Notarzt rufen sollte. Denn jede Sekunde zählt. (Bild: Imago)
Der Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem man schnellstmöglich den Notarzt rufen sollte. Denn jede Sekunde zählt. (Bild: Imago) © imago stock&people | imago stock&people
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  1. Herzrhythmusstörungen wie das Vorhofflimmern erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall und sollten mit Medikamenten oder einer Elektroschock-Therapie behandelt werden.
  2. Bleibt die Behandlung des Vorhofflimmerns erfolglos, sollte eine Therapie mit Marcumar begonnen werden.
  3. Im Laufe des Jahres 2011 bieten neu entwickelte und risikoärmere Medikamente wie Dabigatran eine sinnvolle Alternative zu Marcumar.