Hamburg/Berlin (dapd). Der medizinische Wirkstoff Acetylsalicylsäure, kurz "ASS" genannt, ist nicht nur als gutes Mittel gegen Kopfschmerzen bekannt, sondern auch als Blutverdünner. Davon profitieren Menschen mit erhöhtem Herzinfarkt- oder Schlaganfallrisiko. Allerdings muss für diesen gesundheitlichen Vorteil ein anderes Risiko in Kauf genommen werden: "ASS kann zu inneren Blutungen, vor allem im Magen-Darm-Trakt, führen", erläutert Professor Christoph M. Bamberger, Direktor des Medizinischen Präventionscentrums Hamburg am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

"In niedriger Dosierung hemmt ASS die Blutplättchenverklumpung, das Blut wird dünnflüssiger", erläutert Bamberger. Die Gefahr eines Infarkts oder Schlaganfalls werde "nachweislich gesenkt". Als Dauermedikation empfiehlt Bamberger wegen der möglichen Nebenwirkungen allerdings nur Menschen, die wirklich ein nachweisbar höheres Risiko für Infarkte haben: "Das sollte vom Arzt im Einzelfall geprüft werden, zum Beispiel durch eine Ultraschalluntersuchung der Halsarterien."

Während gegen Schmerzen circa 500 Milligramm Wirkstoff mittels einer Tablette eingenommen werden, wird ASS als Blutverdünner nur sehr niedrig dosiert eingesetzt: "Mehr als 100 Milligramm pro Tag sollten es aufgrund der möglichen Nebenwirkungen aber keinesfalls sein."

dapd