Freiburg (dapd). Die Freibadsaison steht vor der Tür und für viele gehört Schwimmen zum Sommer und zum Urlaub dazu. Aber wer sich viel im Wasser aufhält, kann sich leicht eine Entzündung des Gehörgangs holen. "Schwimmbäder sind wahre Dreckschleudern", sagt Professor Roland Laszig, Hals-Nasen-Ohrenarzt und Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik in Freiburg im Breisgau: "Und gerade in den Sommermonaten ist die sogenannte Schwimmbad-Otitis weit verbreitet."

Im Wasser weiche die Haut im äußeren Gehörgang und damit die natürliche Fettschicht auf. Das in Schwimmbädern verwendete Chlor beschleunige diesen Prozess und Keime könnten mühelos in die Haut eindringen, sich vermehren und eine lokale und sehr schmerzhafte Entzündung verursachen. "Nach dem Schwimmen sollte man sich deswegen das Wasser aus den Ohren hüpfen und die restliche Feuchtigkeit vorsichtig mit einem Handtuch abtupfen", sagt Laszig.

Vorbeugend könnten vor dem Schwimmen auch Ohrentropfen mit Essigsäure verwendet werden. "Die Essigsäure senkt den pH-Wert in den sauren Bereich und diesen Bereich mögen Bakterien und Keime nicht", sagt Laszig. Alternativ könne vor jedem Schwimmbadbesuch ein Wattebausch oder Oropax mit Olivenöl getränkt und ins Ohr gesteckt werden, um zu verhindern, das Wasser in den Gehörgang eindringt. Wenn alle vorbeugenden Maßnahmen nicht helfen und sich der Gehörgang entzündet hat, müsse man umgehend zum Arzt.

dapd