München..

Psychische Belastungen werden zu einem Kostenfaktor, der nicht mehr ignoriert werden kann, sagt Allianz-Krankenversicherungsvorstand Christian Molt. Laut einer Studie kosten Depressionen die Volkswirtschaft jährlich 22 Millionen Euro.

Depressionen sind einer gemeinsamen Studie der Allianz-Versicherung und des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung zufolge heute schon die Hauptursache für Arbeitsunfähigkeit und Frühverrentung in Deutschland. Sie kosteten die Volkswirtschaft bis zu 22 Milliarden Euro jährlich. Die direkten Krankheitskosten lägen bei 5,2 Milliarden Euro, hieß es in der Studie. Hinzu kämen unter anderem 4,6 Milliarden Euro durch Erwerbsunfähigkeit sowie mehr als neun Milliarden durch sogenannten Präsentismus. Dahinter steckt die verminderte Produktivität depressiver Mitarbeiter am Arbeitsplatz.

„Psychische Belastungen, Burnout und Depressionen werden damit zu einem Kostenfaktor, der nicht mehr einfach ignoriert werden kann“, sagte Allianz-Krankenversicherungsvorstand Christian Molt am Mittwoch in München. Nach einer Prognose der Weltgesundheitsorganisation WHO werden Depressionen in 20 Jahren die häufigste Krankheit in den Industrienationen sein. Vier Millionen Deutsche leiden an einer Depression. Etwa 7000 davon begehen jedes Jahr Selbstmord. (dapd)