Washington. .

Wer Stunden vor Fernseher oder Computer verbringt, tut seiner Gesundheit wenig Gutes. Das ist allgemein bekannt. Doch selbst wer zum Ausgleich Sport treibt, kann die gesundheitlichen Schäden durch Fernsehen kaum beeinflussen.

Wer in seiner Freizeit mehr als zwei Stunden pro Tag vor einem Bildschirm sitzt, hat einer neuen Studie zufolge ein deutlich erhöhtes Herzinfarktrisiko. Nicht neu. Jedoch hatte bislang die Auffassung gegolten, regelmäßige Bewegung würde dem Körper gut tun und hierdurch könnten die negativen Auswirkungen von langen körperlich inaktiven Phasen - zum Beispiel beim Fernsehen - abgefangen werden.

Eine neue amerikanische Studie beweist jetzt jedoch das Gegenteil. Demnach sei Fernsehen generell schädlich für die Gesundheit. „Das ist eine Gewohnheitsfrage, viele von uns kommen nach Hause, schalten den Fernseher an und sitzen dort einige Stunden“, sagte der Autor der Studie, Emmanuel Stamatakis. Dies sei jedoch schädlich für das Herz und die Gesundheit generell.

Erhöhtes Todesrisiko

Die Wissenschaftler werteten die Angaben von rund 4500 Erwachsenen aus, die über ihre Gewohnheiten des Fernsehens, Computergebrauchs und Videospielens in der Freizeit berichtet hatten. Dabei stellten die Forscher fest, dass Menschen, die außerhalb der Arbeit zwei oder mehr Stunden pro Tag vor dem Bildschirm verbringen, ein um 125 Prozent erhöhtes Risiko von Herz-Kreislauf-Vorkommnissen wie einem Herzinfarkt im Vergleich mit Menschen haben, die sich solchen Freizeittätigkeiten weniger als zwei Stunden lang widmen. Bei Menschen, die vier oder mehr Stunden pro Tag in ihrer freien Zeit vor einem Bildschirm verbrachten, war sogar das Todesfallrisiko um 48 Prozent erhöht.

Der Effekt sei unabhängig von anderen Faktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Körpergewicht, sozialem Milieu oder auch Sport zu beobachten, heißt es in der Studie. Stamatakis kündigte weitere Untersuchungen dazu an, auf welche Weise langes Sitzen die Gesundheit beeinträchtigt und wie eine Änderung der Lebensgewohnheiten von arbeitenden Menschen vorangetrieben werden könne. (afp)