Berlin. .
Wenn Deutsche zum Arzt gehen, sind sie relativ schlecht über ihre Rechte informiert. Das zeigt der aktuelle Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung. Ein neues Patientenrechtegesetz soll die Orientierung jetzt erleichtern.
Über wichtige Patientenrechte sind 61 Prozent der Menschen in Deutschland kaum informiert. Zwar kennt die große Mehrheit der Bevölkerung das Recht auf freie Arztwahl (96 Prozent) oder die umfassende Aufklärungspflicht des Arztes (92 Prozent). Dagegen wissen laut einer repräsentativen Umfrage nur 38 Prozent der Menschen, dass der Arzt dem Patienten die Wahrheit über die jeweilige Erkrankung sagen muss. Zudem gehen 41 Prozent der Versicherten fälschlicherweise davon aus, dass sie vom Arzt eine gezielte Lebensverkürzung verlangen können.
Darüber hinaus belegt der aktuelle Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung, dass nur neun Prozent der Befragten darüber informiert sind, bei einem Arztwechsel nicht die Herausgabe der Originalunterlagen verlangen zu können. 20 Prozent der Bevölkerung wissen nicht, ob sie Einsicht in die Behandlungsunterlagen verlangen können oder ob der Arzt die Angehörigen nur mit Zustimmung des Patienten über dessen Erkrankungen informieren darf. „Solche Unsicherheiten können dazu führen, dass der Patient wichtige Rechte nicht in Anspruch nimmt“, sagt Dr. Brigitte Mohn, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung. Dieses Unwissen könne den Behandlungsprozess beeinträchtigen.
In Zukunft soll sich die Situation jedoch ändern, wofür das sogenannte Patientenrechtegesetz ein Wegweiser sein könnte. Derzeit wird es im Bundesministerium für Gesundheit geplant. Um den Versicherten die Orientierung zu erleichtern, begrüßt die Stiftung das Vorhaben, alle Patientenrechte in einem allgemeinverständlichen Gesetz zu bündeln. (mp)