Düsseldorf.
Es fehlen noch Geschenke sowie der Wein für das Festessen und auf dem Schreibtisch türmen sich die Akten. Weihnachten bedeutet für viele Menschen vor allem eins: Stress. Dabei kann man dem mit ganz einfachen Organisationstipps entgegen wirken.
Die Weihnachtstage rufen mehr Konflikte hervor als jedes andere Familienfest. Das liegt meistens an den zu hohen Ansprüchen an das gemeinsame Erlebnis in Kombination mit extremen Stress in der Vorweihnachtszeit. Außerdem sind es viele Familien nicht mehr gewohnt, hintereinander gemeinsam drei Tage zu verbringen. Dadurch nerven sich Geschwister sowie Eltern und Kinder untereinander gegenseitig schnell. Daher ist es ratsam, vor den Weihnachtstagen die unterschiedlichen Erwartungen der Familienmitglieder miteinander abzustimmen. Wichtig ist dabei, dass sich jeder von perfekten Rollenvorstellungen löst. Auch wenn Eltern traditionelle Festtage schätzen, brauchen gerade ältere Kinder einen gewissen Freiraum bei ihrer Terminplanung. Dann ist es manchmal besser, nur einen der Feiertage gemeinsam zu verbringen.
Mit Aufgabenteilung Stress vorbeugen
Hilfreich kann es zudem sein, den Geschenkezwang aufzuheben. Das tradierte Jeder-schenkt-jedem-etwas, übt häufig Druck auf alle Beteiligten aus und kann zu Spannungen führen. Denn zum einen sind im Vorfeld Geschenke zu besorgen und manchmal mangelt es dabei an Ideen, zum anderen werden unpassende Geschenke nicht selten als Beleidigung oder Herzlosigkeit empfunden.
Je nach Familienkonstellation kann eine Einigung gefunden werden, wie beispielsweise nur noch die Kinder zu beschenken oder dass jeder nur ein Geschenk von allen bekommt. Weiter stressreduzierend und zugleich als Alternative zur Geschenkeorgie bietet sich eine Aufgabenteilung an. Jedes Familienmitglied ist für einen anderen Bereich des Festes zuständig: Der eine organisiert die Getränke, zwei oder drei Personen teilen sich den Lebensmitteleinkauf und zwei weitere sind für die Essenszubereitung verantwortlich. Die Organisation von Spielen oder Musik kann ebenfalls als Aufgabe verteilt werden.
Frühzeitig planen
Generell ist es empfehlenswert, rechtzeitig mit der Weihnachtsplanung zu beginnen und dabei die Ansprüche an sich selbst nicht zu hoch zu schrauben. Statt alles erledigen zu wollen, reicht es auch, das Wichtigste zu schaffen. Die Anfertigung einer Aufgabenliste in zeitlicher Abfolge und die Verteilung an die Familienmitglieder hilft dabei. Termine wie Arztbesuche können eventuell auf das neue Jahr verschoben werden. Treffen mit Freunden und alten Bekannten oder ein Saunabesuch können dagegen zur Entspannung beitragen.
Von Vorteil ist, wer Entspannungstechniken wie Yoga beherrscht und auf diese Weise seinen Stresspegel senken kann. In einer akuten Situation kann so zu dieser Soforthilfemaßnahme gegriffen werden. So hilft es beispielsweise bereits, am offenen Fenster einige Male tief durchzuatmen. Mit einem Spaziergang wird Stress ebenfalls abgebaut. Wichtig ist auch hier eine ruhige regelmäßige Atmung, weil dadurch der Puls sinkt und ein Gefühl der Ausgeglichenheit entsteht. Wer keinen dieser Tipps beherzigt und nicht rechtzeitig vor Weihnachten entspannt, fühlt sich dann zum Fest regelrecht ausgebrannt - was zu einer gereizten Stimmung und damit oft zum Streit führt.
Einige Menschen würden daher am liebsten ganz auf Weihnachten verzichten. Obwohl das eine radikale Lösung ist, stellt es durchaus eine Option dar. So könnte man sich durch eine Reise über Weihnachten der stressigen Tradition entziehen. Um nicht den Unmut der Großfamilie hervorrufen, kann den Lieben vorgeschlagen werden, sich statt an Weihnachten beispielsweise zu einem Sommerfest zu treffen. (mp)