Düsseldorf.

Mit Nanopartikeln könnten sich in Zukunft Tumorzellen buchstäblich verkochen lassen – und das ohne umliegendes Gewebe zu schädigen. Darauf weisen nun neue Forschungsergebnisse aus den USA hin.

Egal ob Kosmetik oder Reiniger, die Produktpalette von Stoffen mit Nanopartikeln ist groß. Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass die winzig kleinen Teilchen wahrscheinlich auch in der Krebs-Therapie genutzt werden können.

Nanomagneten lagern sich in Tumorzellen ein

Benötigt werden für den als „Magnetflüssigkeitshyperthermie (MFH)“ bezeichneten Therapieansatz winzige magnetische Partikel, deren Größe im Bereich eines milliardstel Meters liegt. Diese Nanomagneten werden in den Körper injiziert und dazu gebracht, sich im Tumorgewebe einzulagern. Wird von außen ein mit hoher Frequenz schwingendes Magnetfeld angelegt, geraten die Nanopartikel in den Tumorzellen in Bewegung. Hierdurch wird Wärme erzeugt. Die Zellen heizen sich auf 42 Grad Celsius auf und werden meist für 30 Minuten auf diesem Temperaturlevel gehalten.

Keine Gefahr von Verbrennungen

Verbrennungen verursacht diese Temperatur gemäß den Wissenschaftlern nicht, doch für die betroffenen Zellen ist die Hitze in ihrem Inneren zu groß, um weiterhin funktionieren zu können. Das heißt, die Tumorzellen sterben durch die Hitzeeinwirkung ab. Andere Zellen, in die keine magnetische Nanopartikel eingelagert sind, werden durch die Behandlung nicht in Mitleidenschaft gezogen. Bislang ist das Verfahren im Labor erfolgreich bei Leber-, Brust- und Prostatakrebszellen angewendet worden. Nun hoffen die Wissenschaftler, die MFH bald auch bei Menschen einsetzen zu können (mp/s)