Berlin. .
Nicht nur Erwachsene kennen ihn: den Winterblues. Auch Kinder leiden immer öfter an depressiven Stimmungen während der kalten Jahreszeit. Dabei gibt es einfache Mittel, die auch Kindern helfen die dunkle Jahreszeit zu überstehen.
Auch Kinder und Jugendliche leiden manchmal an einer Herbst-Winter-Depression. „Wie bei Erwachsenen kann der jahreszeitlich bedingte Lichtmangel in unseren Breiten auch bei Kindern und Jugendlichen psychische Probleme hervorrufen“, erklärt Frank Häßler von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP). Darauf hinweisen könnten regelmäßig um diese Jahreszeit auftretende Schwankungen der Schulleistungen oder eine ständig gereizte Stimmung.
Weitere Symptome sind:
• Interesselosigkeit
• Antriebsmangel
• Veränderungen des Schlafes
• erhöhter Appetit
Abhilfe bei leichten Beschwerden können regelmäßige Aktivitäten bei Tageslicht an der frischen Luft bringen. Trübe Regentage sollten dabei ebenso genutzt werden, denn selbst der düsterste Tag hat mehr Licht zu bieten als eine Halogenlampe in der Wohnung. „In manchen Fällen haben diese seelischen Veränderungen jedoch einen Krankheitswert, oder es kann eine echte Depression hinter den Beschwerden stecken“, warnte Häßler.
Beschwerden sind abhängig vom Alter
In den verschiedenen Lebensaltern von Kindern und Jugendlichen können unterschiedliche Symptome auftreten. „Im Klein- und Vorschulkindalter sind die betroffenen Kinder häufig in sich gekehrt, schüchtern und ängstlich oder neigen andererseits zu aggressivem Verhalten.
Auch können sich Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen bei ihnen häufen“, erläutert der Experte. Im Pubertäts- und Jugendalter treten oft Ein- und Durchschlafstörungen, Gewichtsverlust sowie tageszeitliche Schwankungen des Befindens mit einem „Tief“ in den Morgenstunden auf. Auch ein vermindertes Selbstwertgefühl, Lustlosigkeit und der Konsum von Drogen können auf eine depressive Erkrankung hinweisen. Im Vorschulalter leiden etwa ein Prozent und im Grundschulalter zwei bis drei Prozent der Kinder an Depressionen. Bei den 15- bis 19-Jährigen sind etwa fünf Prozent betroffen. (dapd)