Berlin. .

Übergewicht gilt als einer der Risikofaktoren für einen Schwangerschaftsdiabetes. Übergewichtige Frauen mit Kinderwunsch sollten deshalb schon vor der Schwangerschaft abnehmen, raten Experten.

Frauen sollten eventuelles Übergewicht am besten schon vor einer Schwangerschaft reduzieren. Dies kann das Risiko für Schwangerschaftsdiabetes erheblich verringern, wie Klaus König vom Berufsverband der Frauenärzte (BVF) erklärt. Der Schwangerschaftsdiabetes ist eine Kohlenhydrat-Stoffwechselstörung, die während der Schwangerschaft erstmals auftritt beziehungsweise erkannt wird.

Mehrarbeit für die Bauchspeicheldrüse

Der weibliche Körper braucht während einer Schwangerschaft mehr Energie. Deshalb wird mehr Glukose aus der Nahrung freigesetzt. Damit diese Energiequelle in den Zellen verwertet werden kann, muss die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produzieren. Bei einem Schwangerschaftsdiabetes kann die Bauchspeicheldrüse der werdenden Mutter diese Mehrarbeit nicht leisten. Glukose wird nicht abgebaut, der Blutzuckerspiegel bleibt hoch.

Risikofaktoren einen Schwangerschaftsdiabetes zu bekommen sind:

• Übergewicht

• ungesunde Ernährung

• erhöhte Fruchtwassermenge

• eine Diabeteserkrankung in der Familie

• vorherige Fehlgeburten

• ein früheres Kind, das über 4 000 Gramm wog

• wenn die Schwangere über 30 Jahre alt ist

Das Risiko einer Fehlgeburt steigt

Die Erkrankung hat wiederkehrende, kurzzeitig erhöhte Blutzuckerwerte der Mutter und schließlich auch des Kindes zur Folge. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten, Bluthochdruck und Infektionen. Für das Kind können sich weitere gesundheitliche Risiken ergeben, etwa die sogenannte fetale Makrosomie. Hierbei führt ein Zuviel am Wachstumshormon Insulin zu Gewichtszunahme und teilweise Vergrößerungen von Schädel und Knochen, welche die Entbindung erschweren können.

Blutzuckerwerte kontrollieren lassen

„Schwangerschaftsdiabetes tritt in etwa fünf Prozent aller Schwangerschaften auf“, sagt König. Er verschwinde zwar oft nach der Geburt wieder, doch etwa 50 Prozent aller Frauen entwickelten innerhalb von fünf Jahren nach der Geburt einen „echten“ Typ-2-Diabetes.

„Schwangere Frauen sollten in der 24. Schwangerschaftswoche ihre Blutzuckerwerte kontrollieren lassen, damit eine Therapie rechtzeitig eingeleitet werden kann“, rät der Experte. Drei Monate nach der Geburt sollten sich Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes dann erneut einem Blutzuckertest unterziehen. (ap)