Washington.

Wer bin ich und wie sehen mich andere? Jeder Mensch reflektiert sich selbst anders. Wovon das Nachdenken über sich selbst abhängt, haben Forscher jetzt herausgefunden.

Selbstreflexion – hinter dem sperrigen Wort versteckt sich das über sich selbst Nachdenken. Was bin ich, was mache ich und wie wirkt das beispielsweise auf meine Kollegen? Das sind typische Fragen, die sich jedoch nicht jeder Mensch stellt, wie Experten heraus fanden.

Die Selbsterkenntnis liegt hinter dem Auge

Direkt hinter den Augen liegt es, das Hirnareal, welches offenbar die typisch menschliche Fähigkeit der Selbstreflexion steuert . Enthält das bestimmte Areal viel graue Substanz, so kann ein Mensch besonders gut über sein Innenleben nachdenken. Unklar ist allerdings, ob diese anatomische Struktur von Geburt an gegeben ist oder ob sie sich durch Übung entwickelt.

Jeder reflektiert unterschiedlich

Die Fähigkeit, über die eigenen Gedanken nachzudenken, gilt als typische Errungenschaft des Menschen. Dennoch ist diese Selbstreflexion bei Personen unterschiedlich stark ausgeprägt. „Es gibt verschiedene Grade des Bewusstseins - vom einfachen Erleben einer Erfahrung bis zum Nachdenken über die Erfahrung“, sagt Stephen Fleming vom University College London.

Selbstsichere Menschen zeigten auffällige Hirnstrukturen

Um die d verantwortliche Hirnregion zu finden, stellten die Forscher 32 Erwachsene vor eine knifflige Aufgabe. Auf zwei Bildschirmen sahen die Probanden verschiedene Muster. Sie sollten auf einem Monitor jenen Fleck identifizieren, der ein bisschen heller war. Dann sollten alle Teilnehmer auf einer Skala angeben, wie sicher sie sich ihres Urteils waren.

Die Forscher gehen davon aus, dass selbstreflektierende Personen von ihrer Meinung besonders überzeugt waren. Anschließende Hirnuntersuchungen per Magnetresonanztomographie (MRT) zeigten bei diesen Menschen auffällige Strukturen: Bei ihnen enthielt der hinter der Stirn gelegene Areal viel graue Substanz. Diese besteht hauptsächlich aus Zellkörpern. (ap)