New York.

Fast jeder vergisst mal etwas. Bei Männern kommt das jedoch öfter vor, wie amerikanische Forscher jetzt in einer Studie herausfanden. Das Ergebnis ist überraschend, denn Frauen leiden deutlich häufiger an Demenz.

Wer hat nicht schon mal seine Brille oder den Schlüssel verlegt oder mitten im Gespräch den faden verloren? Viele Menschen leiden ab und zu unter Vergesslichkeit. In den meisten Fällen sind sie jedoch harmlos und werden nicht durch Krankheiten ausgelöst, sondern durch:

• Schlafmangel

• Stress

• psychische Belastungen

• laute Umgebung

• mangelnde Anregung

• Flüssigkeitsmangel

Wer längere Zeit unter dem Vergessen leidet, sollte jedoch zum Arzt gehen. Denn Gedächtnisprobleme können aber auch Vorboten ernsthafter Erkrankungen sein beispielsweise:

• Diabetes

• Bluthochdruck

• Depressionen

• Infektionen

Neue Studie belegt Männer neigen zum Vergessen

Männer neigen im Alter offenbar früher als Frauen zu Gedächtnisproblemen. Das Risiko für eine sogenannte milde kognitive Beeinträchtigung (MCI) liegt bei ihnen einer Studie zufolge um 50 Prozent höher als bei der weiblichen Bevölkerung. Dieses Resultat überrascht, denn Frauen erkranken häufiger an Alzheimer-Demenz. Eine MCI gilt als Risikofaktor für Demenzerkrankungen.

Ledige Männer leiden öfter an Gedächtnisstörungen. (Bild: Imago)
Ledige Männer leiden öfter an Gedächtnisstörungen. (Bild: Imago)

Die Mediziner der amerikanischen Mayo Clinic untersuchten in einem Landkreis im Staat Minnesota rund 2.000 Senioren im Alter von 70 bis 89 Jahren. Bei 76 Prozent der Teilnehmer war die Geisteskraft normal. Zehn Prozent der alten Menschen litten an Demenz, 14 Prozent hatten eine milde geistige Beeinträchtigung. Besonders gefährdet waren ledige Personen sowie Menschen mit schlechter Ausbildung. Bei Männern war die Wahrscheinlichkeit für leichte kognitive Probleme etwa um die Hälfte höher als bei Frauen.

Frauen leiden öfter an Demenz

„Bestätigen weitere Studien diese Ergebnisse, deutet dies darauf hin, dass geschlechtsbezogene Faktoren an der Erkrankung beteiligt sind“, sagt der Neurologe Ronald Petersen. „Möglicherweise entwickeln Männer einen geistigen Abfall früher im Leben, aber langsamer, während Frauen erst in höherem Alter von normalem Gedächtnis zu Demenz übergehen, aber dafür schneller.“ (ap)