Hagen.
Krebspatienten und Unfallopfer brauchen das ganze Jahr Blut. Im Sommer kommen jedoch immer weniger Spender in die Blutspendezentralen. Auch dieses Jahr befürchten Experten Blutknappheit.
Blutspenden sind für überlebenswichtig. Es wird geschätzt, dass etwa 80 Prozent aller Deutschen mindestens einmal in ihrem Leben Blut oder Plasma benötigen. Jeden Tag werden etwa 15 000 Blutspenden eingesetzt, unabhängig von der Jahreszeit. Doch in den Sommermonaten kommt es regelmäßig zu weniger Blutspenden. Fatal für die, die eine Transfusion brauchen.
Und so funktioniert die Spende
Bevor es los geht, muss sich der Spender registrieren lassen. Dabei werden die persönlichen Daten aus dem Personalausweis oder Reisepass in dem sogenannten Spenderformular eingetragen. Danach füllt der Spender einen Fragebogen zu Krankheiten, Operationen und Risikofaktoren aus. Außerdem muss er schriftlich erklären, dass sein Blut für Transfusionen eingesetzt werden kann. Vor der Spende wird der rote Blutfarbstoff mit dem sogenannten Hämoglobinwert bestimmt, um Blutarmut auszuschließen. Nach der körperlichen Untersuchung, kann dann gespendet werden. Dabei werden etwa 500 Milliliter Blut und ein paar Tropfen für Laboruntersuchungen.
Im Sommer weniger Spender
Das Deutsche Rote Kreuz West befürchtet für die Sommermonate einen Rückgang der Blutspende. „Während der ersten Schönwetterphasen stellen wir jedes Jahr fest, dass die Menschen sich lieber Freizeitaktivitäten widmen und das Blutspenden vernachlässigen“, sagte DRK-Sprecher Friedrich-Ernst Düppen in. Der Versorgungsgrad sei schon jetzt „sehr dünn“. In Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland spendeten zwei von hundert Bürgern, im Bundesschnitt seien es drei.
Die Vorräte reichten momentan ohne Nachschub für zwei Tage aus. Das sei „passabel“, sagte Düppe. Wünschenswert wäre allerdings eine Reserve für mindestens fünf Tage. Er wies darauf hin, dass die Masse der Blutkonserven für die Behandlung von Krebspatienten und nicht für Unfallopfer benötigt würden. Darum müsse die Versorgung über das Jahr gleichmäßig gesichert sein. Mit einer in diesem Monat startenden Kampagne wolle das DRK West nun mehr Bürger zum Blutspenden animieren. (ddp)