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Schau mir in die Augen, und ich sage dir, ob du gesund bist. Geht nicht? Doch, sagen Augenärzte. Aber wie gibt ein tiefer Blick in die Augen Aufschluss über Herzinfarktrisiko und Co?

Traurig, wütend oder glücklich. Den meisten Menschen kann man Gefühle von den Augen ablesen. Doch Augenärzte können noch viel mehr erkennen beispielsweise, ob der Patient an Bluthochdruck, Rheuma oder Diabetes leidet.

Wenn Blutgefäße geschädigt werden

Viele Betroffene wissen nicht, dass sie unter Bluthochdruck leiden. Dabei ist das nicht ungefährlich: Denn wenn das Blut mit hohem Druck durch die flexiblen Gefäße gepumpt wird, werden sie starr und verengen sich. Arterienverkalkung und Durchblutungsstörungen sind die Folge.

Der Augenarzt kann Gefäßverkalkung diagnostizieren.
Der Augenarzt kann Gefäßverkalkung diagnostizieren.

Doch zur Verkalkung muss es nicht kommen. Ein Besuch beim Augenarzt kann helfen, Veränderungen an den Blutgefäßen frühzeitig zu erkennen. „Das Auge ist das einzige Organ, bei dem Blutgefäße von außen sichtbar sind“, sagt Dr. Georg Eckert, Augenarzt und Pressereferent des Berufsverbandes Deutscher Augenärzte. „An den feinen Kapillargefäßen der Netzhaut sind Verengungen oder sogar Verschlüsse sichtbar.“ Die Untersuchung könne zuverlässige Aussagen zur Erkrankung machen, beispielsweise wie lange der Bluthochdruck schon besteht.

Durch den geschulten Blick ins Auge kann der Arzt auch eine Diabetes-Erkrankung feststellen. Denn die hohe Zuckerkonzentration im Blut schädigt die feinen Blutgefäße im Auge. „Dadurch kann es zu Gefäßverschlüssen kommen, wodurch die Sehzellen nicht mehr ausreichend versorgt werden“, sagt Eckert. „Wer an Diabetes leidet, muss immer einen Augenarzt aufsuchen. Denn es besteht die Gefahr von Netzhautblutungen.“

Entzündungen der Regenbogenhaut weisen auf Rheuma hin

Eine Untersuchung der Augen kann auch auf so genannte Autoimmunkrankheiten hinweisen, bei denen sich das Immunsystem gegen den eigenen Körper richtet. Ist die Regenbogenhaut entzündet, kann das auf eine rheumatische Erkrankung hindeuten. Typische Beschwerden sind:

• rote Augen

• starkes Tränen

• gesteigertes Blendeempfinden

• verschwommenes Sehen

• Augenschmerzen

Die Entzündung kann aber auch im hinteren Bereich der Augen auftreten. „Und das ist oft gefährlicher“, sagt Eckert. „Dabei kommt es nämlich nicht zu plötzlichen Schmerzen, sondern zu einem langsamen, kaum merklichen Sehverlust.“ Wird die rheumatische Erkrankung nicht behandelt, kann sie chronisch verlaufen.

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Von DerWesten

Oft stellt der Augenarzt die erste Diagnose

„Es kommt sehr oft vor, dass Augenärzte die erste Diagnose auf eine Erkrankung stellen“, sagt Eckert. Die Untersuchung der Netzhaut oder des Augenhintergrunds mittels Augenspiegel sei schmerzfrei durchführbar.

Eine Selbstdiagnose sei jedoch nicht möglich. Deshalb empfiehlt der Augenarzt eine regelmäßige Untersuchung.