Berlin. Schlechte Nachrichten für Patientinnen und Patienten: Der Weg zur nächsten Apotheke könnte länger werden, denn immer mehr Inhaber werfen das Handtuch. Was sind die Gründe?
Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt immer
weiter. Ende vergangenen Jahres zählte die Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände (Abda) 18.068 Betriebsstätten. Der
Rückgang um 393 sei der größte jährliche Verlust in der Geschichte
der Bundesrepublik, teilte der Verband am Mittwoch (1. Februar) mit.
Dabei sei nicht nur die Zahl der selbstständigen Apothekerinnen und
Apotheker gefallen, sondern erstmals auch die Zahl der von ihnen
betriebenen Filialen. Die Apothekendichte in Deutschland liege bei 22
Apotheken pro 100.000 Einwohnern und damit weit unter dem
europäischen Durchschnitt von 32.
„Immer mehr Apotheken machen dicht. Das ist ein schmerzlicher Verlust
für viele Patientinnen und Patienten, für die der Weg zur nächsten
Apotheke nun länger wird“, sagte Abda-Präsidentin Gabriele Regina
Overwiening. Viele Inhaber gäben auf, weil sie nicht genug
qualifiziertes Personal oder keine Nachfolge fänden.
Um die Arzneimittelversorgung flächendeckend zu sichern, brauche es
ein Gegensteuern, forderte Overwiening. „Die Politik muss unbedingt
verlässliche Rahmenbedingungen für den Apothekenbetrieb schaffen und
den Abbau bürokratischer Lasten vorantreiben.“