Frankfurt/Main. Mit einem so massiven Rückgang der Organspenden im ersten Quartal 2022 hat laut Deutscher Stiftung Organtransplantation niemand gerechnet. Eine Ursache könnte die starke Arbeitsbelastung in den Kliniken sein.
Die Zahl der Organspenden ist laut Deutscher Stiftung Organtransplantation (DSO) Anfang dieses Jahres massiv zurückgegangen. Die bundesweite Koordinierungsstelle berichtete am Freitag in Frankfurt von einem Einbruch von 29 Prozent im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Die Anzahl der Organspender ist in den ersten drei Monaten 2022 auf 176 gesunken, im Vergleichszeitraum sind es 249 gewesen. Die Anzahl der nach dem Tod entnommenen Organe sank um 28 Prozent auf 562.
Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO, äußerte sich "zutiefst besorgt": "Wir stehen vor einer dramatischen Entwicklung für die rund 8500 Patienten auf den Wartelisten." Der Einbruch komme "völlig unerwartet", zumal Deutschland bisher ohne größere Einbußen durch die Pandemie gekommen sei.
Die DSO vermutet, dass die Arbeitsüberlastung in den Kliniken ein Grund sein könnte: "Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass hierdurch weniger Organspenden realisiert werden konnten, als unter normalen Umständen möglich gewesen wären."
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