Heidelberg. Humane Papillomviren können Gebärmutterhalskrebs auslösen - unter bestimmten Voraussetzungen. Wenn bei der Früherkennung der Test auf die Viren positiv ausfällt, ist das dennoch kein Grund zur Panik.

Werden bei einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung HP-Viren nachgewiesen, kann das Frauen verunsichern. Doch häufig erfordert ein positives Testergebnis keine Behandlung, ordnet das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg ein.

Ein positiver Test auf humane Papillomviren sei nicht mit einer Krebsvorstufe oder gar Krebs gleichzusetzen, erläutert Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes am DKFZ. Nach Angaben der Expertin verläuft eine HPV-Infektion häufig ohne Symptome und werde vom Immunsystem nach einiger Zeit überwunden.

Nur bei einem kleinen Anteil der länger andauernden Infektionen komme es zu Gewebeveränderungen, die Vorstufen für Gebärmutterhalskrebs sein könnten. So helfe der HPV-Test vor allem bei der Risikoabschätzung.

Mehr Tests - mehr positive Ergebnisse

Seit einiger Zeit werde bei Frauen ab 35 Jahren standardmäßig bei der Früherkennung auch auf HP-Viren getestet - und entsprechend würden vermehrt Infektionen entdeckt.

Ist der Test negativ, werden Frauen ab 35 Jahren nur noch alle drei Jahre untersucht, erklärt der Krebsinformationsdienst. Ein positiver HPV-Test weise dagegen auf eine klinisch relevante HPV-Infektion am Gebärmutterhals hin, verbunden mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Gewebeveränderung.

In diesem Fall werde die nächste Kontrolle schon nach einem Jahr gemacht. Sei der HPV-Test dann immer noch positiv, folge innerhalb von drei Monaten eine Untersuchung mit einer Lupenvergrößerung zur Abklärung, ob Gewebeveränderungen vorliegen. Ist das Gewebe nur leicht verändert, wird es laut dem Krebsinformationsdienst zunächst weiter kontrolliert. Stärker ausgeprägte Veränderungen könnten aber Krebsvorstufen sein und würden vorsorglich entfernt.

Impfempfehlung für Mädchen und Jungen

HP-Viren werden meistens beim Sex übertragen - und es gibt eine Impfung gegen sie: Sie wird von der Ständigen Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) für Mädchen und Jungen empfohlen und sollte im Alter zwischen 9 und 14 Jahren erfolgen.

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