Berlin. Fieber und Halsschmerzen: Die Grippe tritt unerwartet auf. Wer sich vor den Influenza-Viren schützen will, sollte sich impfen lassen.
Kaum wird es draußen kalt, kündigt sich auch schon die nächste Grippewelle an. Wer sich gegen die Influenza-Viren schützen will, sollte daher bald zum Arzt gehen und nicht bis zum Winter warten. Mindestens acht Tage braucht der Impfstoff, bis er im Körper einen Schutz aufbaut. Nach etwa zwei Wochen ist er ganz da. Das müssen Sie zur Grippeschutz-Impfung wissen.
Wer sollte sich impfen lassen?
Einigen Menschen setzen Influenza-Viren besonders zu: Sie können schwer erkranken und an einer Grippe sogar sterben. Dazu zählen zum Beispiel Ältere. „Ihr Immunsystem lässt nach“, erklärt Prof. Löscher, Experte für Infektionskrankheiten aus München. Das Robert Koch-Institut empfiehlt Menschen ab 60 Jahren die Impfung.
Personen, die an chronischen Krankheiten oder an einer Immunschwäche leiden, sollten sich ebenfalls impfen lassen. Dazu zählen unter anderem Asthma, chronische Bronchitis, Diabetes, Herz- oder Lungenkrankheiten.
Auch Schwangeren wird zu einer Impfung geraten, sagt Löscher, „vor allem dann, wenn weitere Risikofaktoren wie Diabetes ins Spiel kommen.“ Meist wird im zweiten Drittel der Schwangerschaft geimpft, bei erhöhtem Risiko vorher.
Auch Personen, die viel mit Menschen in Kontakt kommen oder in Pflegeberufen arbeiten, sollten sich impfen lassen. Dazu zählen unter anderem Lehrer, Erzieher, Altenpfleger und Menschen, die in Kliniken arbeiten. Für all diese Risikogruppen tragen die Krankenkassen die Kosten der Impfung.
Wer muss sich nicht impfen lassen?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt gesunden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unter 60 Jahren nicht explizit eine Impfung. Bekommen sie die Grippe, verläuft die Krankheit in der Regel ohne schwerwiegende Komplikationen. Nach einer Woche Bettruhe ist die Krankheit oft überstanden.
Wer eine Allergie gegen bestimmte Bestandteile des Impfstoffes hat, sollte möglicherweise auch auf die Grippeimpfung verzichten. Das können Betroffene aber mit ihrem Arzt absprechen.
Wann sollte man sich impfen lassen?
Idealerweise im Oktober, spätestens aber im November bevor die meisten Grippefälle im Januar oder Februar auftreten. Aber selbst zu Beginn und im Verlauf der Grippewelle kann die Impfung nachgeholt werden.
Warum muss jedes Jahr geimpft werden?
Die Influenza-Viren, die im Umlauf sind, ändern sich. Entsprechend wird jedes Jahr die Zusammensetzung des Impfstoffs angepasst.
Bietet eine Impfung 100-prozentigen Schutz?
Nein. Sogenannte Dreifach-Impfstoffe enthalten Antigene von drei Influenza-Stämmen, Vierfach-Impfstoffe entsprechend von einem Stamm mehr. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) legt auf Basis von Daten aus verschiedenen Laboren weltweit jedes Jahr fest, wie der Impfstoff zusammengesetzt wird. Der Stoff enthält Antigene für Viren, welche in der kommenden Influenzasaison erwartet werden. Grippeviren sind aber wandelbar, manchmal verbreiten sich auch andere Viren als erwartet. Vor ihnen schützt die Impfung dann weniger oder sogar gar nicht.
Wie gut schützt der Impfstoff dann?
„Die Impfstoffe schützen zu 70 bis 80 Prozent vor den im Impfstoff enthaltenen Viren“, taxiert Löscher. Etwas breiter ist der Schutz bei der Vierfach-Impfung: „Da ist die Wahrscheinlichkeit etwas geringer, dass man Pech hat und von einem nicht im Impfstoff enthaltenen Influenzavirus angesteckt wird.“
Was sind die Symptome einer Grippe?
Während sich eine Erkältung über mehrere Tage ankündigt, beginnt eine Grippe sehr plötzlich. Wer daran erkrankt ist, hat meist hohes Fieber, Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen. (jha/dpa)
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