WHO: Globaler Aktionsplan soll den Zika-Virus stoppen
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Genf. Die Weltgesundheitsbehörde will Zika mit einem Aktionsplan stoppen. In Rio soll erstmals ein Fötus an der Infektion gestorben sein.
Die weitere Verbreitung des Zika-Virus will die Weltgesundheitsbehörde (WHO) mit einem internationalen Aktionsplan bremsen. Erkrankte sollen verbesserte medizinische Betreuung erhalten und die Entwicklung eines Impfstoffes soll schneller vorangebracht werden, teilte die WHO am Mittwoch in Genf mit. Die Strategie umfasst auch Hilfe im Kampf gegen die Überträger-Mücken sowie eine bessere Aufklärung über Risiken einer Infektion. Die Kosten der Maßnahmen lägen bei rund 50 Millionen Euro, hieß es.
Zika ist bisher in etwa 40 Ländern nachgewiesen worden, am stärksten ist derzeit Brasilien betroffen. Das Virus steht im Verdacht, bei Schwangeren Schädelfehlbildungen ihrer Babys zu verursachen. Wissenschaftlich bestätigt ist das noch nicht.
Beängstigende Ausbreitung des Zika-Virus’
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Spekuliert wurde auch über einen Zusammenhang zwischen der Zunahme von Schädelfehlbildungen und dem in Brasilien eingesetzten Pestizid Pyriproxyfe. Forscher hatten behauptet, dass das Insektengift und nicht Zika den Mikrozephalie-Ausbruch verursacht habe. Die WHO und Brasilien weisen einen Zusammenhang der Missbildungen und dem Pestizid zurück.
Fötus während Schwangerschaft gestorben
Unterdessen ist in Rio de Janeiro womöglich erstmals seit dem Ausbruch der Zika-Epidemie ein Fötus im Mutterleib an dem Virus gestorben. Das Institut Fiocruz werde die Todesursache nun untersuchen, berichtete das Portal „Globo“. Die 34 Jahre alte Mutter habe eine völlig normal verlaufende Schwangerschaft gehabt, sich dann aber im sechsten Monat mit Zika infiziert.
Bei einer Untersuchung wurde nun festgestellt, dass der Fötus seit zehn Tagen tot ist. Die letzte Ultraschalluntersuchung am 25. Dezember habe noch keine Auffälligkeiten gezeigt, hieß es. Nun werde von Fachleuten untersucht, ob die Zika-Infektion eine Rolle gespielt haben könnte.
Fehlgeburten kommen auch nach dem dritten Schwangerschaftsmonat häufiger vor als vielfach angenommen. Mögliche Ursachen sind neben verschiedenen Infektionen auch Erbgutschäden, organische Fehlbildungen oder starker Stress der Mutter. Vielfach bleiben die Ursachen ungeklärt. (dpa)
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