NRW. An zwei Tagen im Jahr werden in NRW Sirenen und Cell-Broadcast für den Notfall getestet. Wann der Probealarm im Jahr 2025 geplant ist.
- Probealarm in NRW: An den Warntagen werden die Sirenen und der sogenannte Cell Broadcast getestet.
- Neben dem bundesweiten Warntag im September hat NRW einen weiteren Probealarm im März.
- Auf welche Termine die Warntage 2025 fallen, wie der letzte Testtag in NRW verlief und alle weiteren Infos, gibt es hier in unserer Übersicht.
An den sogenannten Warntagen werden bundes- und landesweit, aber auch lokal die Alarmierung über Sirenen, Warn-Apps und Cell Broadcast, Infotafeln, Radios und Fernsehen getestet. Das ist wichtig, denn wenn die Bevölkerung durch Unfälle, Katastrophen und andere Notsituationen in Gefahr gerät, ist eine zeitnahe Informationen das A und O. Wie wichtig dies sein kann, sehen wir immer wieder bei Unwettern.
Wir zeigen, wann die Warntage 2025 in NRW und bundesweit sind und erklären, über welche Wege informiert wird.
Bundesweiter Warntag immer im September
Der deutschlandweite Probealarm findet immer am zweiten Donnerstag im September um 11 Uhr statt. Der nächste bundesweite Warntag wird also der 11. September 2025 sein. Voraussichtlich um 11 Uhr an diesem Tag wird eine Benachrichtigung über das sogenannte „Modulare Warnsystem“ (MoWaS) an alle Multiplikatoren, etwa Redaktionen oder App-Server gesendet, welche die Warnungen dann verbreiten. Der Probealarm endet mit dem Sirenen-Heulton Entwarnung.
Hat NRW einen eigenen Warntag?
Neben dem bundesweiten Testlauf im September, hat Nordrhein-Westfalen auch noch einen weiteren Probealarm. So werden in NRW auch am Donnerstag, 13. März 2025, im Rahmen eines landesweiten Warntages die Systeme im Katastrophenschutz getestet.
Außer den bundes- und landesweiten Tests können in den Kommunen auch noch zusätzliche Testläufe geplant sein. Die Stadt Köln etwa plant für 2025 zusätzliche Tests im Juni und Dezember.
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Welche Erfahrungen hat NRW bisher mit Warntagen gemacht?
Das Innenministerium in Nordrhein-Westfalen zieht 2024 eine positive Bilanz. Die Bezirksregierungen hätten eine stichprobenartige Erhebung in den Leitstellen durchgeführt und durchgängig positive Rückmeldungen zur Durchführung der Probewarnung erhalten, teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit.
Die Sirenen in NRW seien gemäß dem Probekonzept ausgelöst worden. Auch etwa Warn-Apps und die Information über das Fernsehen sowie über Radio hätten funktioniert. Außerdem sei auch eine Warnung über 2.000 Stadtwerbetafeln in NRW laut Betreiber flächendeckend ohne Probleme erfolgt, hieß es aus dem Ministerium.
Über welche Wege werden die Menschen in NRW alarmiert?
An Warntagen wird die Bevölkerung über verschiedene Wege informiert, um einen möglichst großen Teil der Bevölkerung zu erreichen.
- Sirenen: In den Städten heulen die Sirenen. In ganz NRW sind aktuell rund 6150 Sirenen aufgebaut. Damit sind seit 2017 rund 1900 Sirenen hinzugekommen. Um die Bevölkerung besser warnen zu können, wird das nach dem Ende des Kalten Krieges abgebaute Sirenennetz wieder Schritt für Schritt ausgeweitet.
- Warn-Apps: Auch Apps wie "Nina" oder "Katwarn" versenden eine Probewarnung.
- Medien: Ein besonderer Fokus lag 2024 auf die Information per Radio und Fernsehen.
- Cell Broadcast: Das System sendet einen Warntext und einen lauten Ton auf die Handys.
- Informationstafeln in Städten: Auch wer ohne Handy durch die Stadt geht, soll den Probealarm nicht verpassen. Auf rund 1500 digitalen Anzeigetafeln in den Städten werden die Meldungen angezeigt.
- Warnungen auf Bahnsteigen und in Zügen: Hier gibt es Durchsagen und Meldungen auf Anzeigetafeln.
Was bedeuten die Signale der Sirenen beim Probealarm?
Zuerst ist ein einminütiger Dauerton zu hören. Gleichzeitig sendet Cell Broadcast an alle Handys einen Warnhinweis. Im Anschluss ertönt das Sirenensignal „Warnung“ – ein einminütiger auf- und abschwellender ununterbrochener Heulton.
Um Entwarnung zu geben, soll im Anschluss erneut der Dauerton erklingen. Dann geben auch die installierten Warnapps (Nina, Katwarn) Entwarnung. Da noch nicht alle Städte und Gemeinden wieder ein funktionierendes Sirenennetz haben, werden die Sirenen-Töne nicht überall zu hören sein.
Wie funktioniert Cell Broadcast?
Cell Broadcast ist ein Warnsystem, das offiziell seit Februar 2023 flächendeckend in Deutschland im Einsatz ist. Seitdem haben die Behörden über diesen Weg schon mehr als 200 Warnungen versendet. Bei der Hälfte aller Warnungen handelte es sich um einen Brand, jede fünfte Cell-Broadcast-Warnung hing mit Naturgefahren und Wettereignissen zusammen, so die Bilanz des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK).
Die Einführung war nach der Hochwasser-Katastrophe im Juli 2021 beschlossen worden. Mit dem System sollen im Ernstfall mehr Menschen erreicht werden als bisher. Über Cell Broadcast kann an sämtliche Smartphones in einem bestimmten Gebiet eine akustische und eine Text-Warnung geschickt werden. Voraussetzung ist ein ausreichend neues Betriebssystem. Außerdem müssen die Handys eingeschaltet und der Flugmodus ausgeschaltet sein.
Wer bekommt einen Alarm über Cell Broadcast?
Laut aktueller Übersicht des BBK funktioniert Cell Broadcasting bei den Smartphones von Apple mit allen Geräten ab dem iPhone 6s aufwärts, sofern das Betriebssystem auf dem jeweils neuesten Stand ist. Auch auf Apple Watches der Cellular Variante ab Version 4 ertönt der Alarm. Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android sind ab der Android-Version 11 an aufwärts kompatibel.
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Nach einer technischen Anpassung im Herbst vergangenen Jahres können mittlerweile auch ältere Mobiltelefone die Warnungen empfangen. Doch das muss mitunter erst aktiviert werden.
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Für die Nutzung von Cell Broadcast muss keine App installiert werden und es ist auch keine Registrierung nötig. In vielen anderen Ländern wird das System bereits genutzt.
Warum gibt es die Warntage eigentlich?
Bereits seit 2018 gibt es regelmäßige Warntage, an denen die vorhandenen Systeme auf ihre Funktionalität überprüft und die Bevölkerung für die Warnungen sensibilisiert werden soll.
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(mit Material der dpa)