Paris/Málaga. Das Centre Pompidou will expandieren. In Málaga in Südspanien eröffnet das Pariser Kunstmuseum eine Zweigstelle. Die Geburtsstadt von Pablo Picasso wird zu einer wichtigen Kunstmetropole.

Das Pariser Centre Pompidou wird in Málaga in Südspanien seine erste provisorische Dependance im Ausland eröffnen. Für die Dauer von zunächst fünf Jahren will das Museum für moderne Kunst vom Frühjahr 2015 an einen Teil seiner umfassenden Sammlungen in der Stadt an der Costa del Sol zeigen, wie die Leitung des Mutterhauses am Donnerstag bestätigte.

Das "Centre Pompidou provisoire" wird in das - am Hafen gelegene - Kulturzentrum "El Cubo" (der Würfel) einziehen. Das würfelförmige Gebäude aus Stahl und Glas wird zu diesem Zweck umgebaut. Der Vertrag zwischen der Stadt und dem Centre Pompidou ist zunächst auf fünf Jahre befristet, kann aber verlängert werden.

Strategie der Auslagerungen fortgesetzt

"Das ist ein Laboratorium, in dem wir experimentieren können", sagte der Präsident des Pariser Kunstzentrums, Alain Seban, nach Angaben der spanischen Zeitung "El País". "Das Centre Pompidou will ein globales Museum sein, und die Niederlassung in Málaga erschließt für unsere Kollektion ein neues Publikum."

Das Centre Pompidou besitzt mit mehr als 100 000 Werken eine der bedeutendsten Sammlungen moderner und zeitgenössischer Kunst. Mit der Außenstelle in Malaga setzt das Pariser Museum seine Strategie der Auslagerungen fort. Im Jahr 2010 wurde eine rund 70 Millionen teure Filiale im lothringischen Metz eröffnet.

Málaga wird zu einer der wichtigsten Kunstmetropolen

In Málaga sollen unter anderem Werke von Pablo Picasso, Antoni Tàpies, René Magritte und Frida Kahlo gezeigt werden. Die Geburtsstadt von Picasso wird damit zu einer der wichtigsten Kunstmetropolen in Spanien. Sie verfügt bereits über ein Picasso- und ein Thyssen-Museum sowie über ein Museum für zeitgenössische Kunst.

Für die Organisation der Ausstellungen werde Málaga dem Centre Pompidou jährlich rund eine Million Euro zahlen, erklärte die Museumsleitung weiter. Die Kosten für die Umbauarbeiten des über 6000 Quadratmeter großen Glasgebäudes werden nach spanischen Medienberichten auf rund fünf Millionen Euro beziffert. Jährlich sollen zwei bis drei Sonderausstellungen präsentiert werden, die Dauerausstellung soll alle zwei Jahre wechseln. (dpa)