Düsseldorf. Einst zierte Andy Warhols “Elvis“ in Cowboypose das Spielcasino Aachen. Seit 2009 ist das heute millionenschwere Bild eingelagert. Nun soll es auf dem nach frischer Ware gierenden Kunstmarkt zu Geld gemacht werden.

Seit Jahren schlummert ein millionenschweres Elvis-Presley-Bild von Andy Warhol aus dem Casino Aachen im Depot. Nun will die Eigentümerin Westspiel den "Double Elvis" nach dpa-Informationen auf dem internationalen Kunstmarkt verkaufen.

Das von Experten auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag geschätzte Kunstwerk solle vom Auktionshaus Christie's versteigert werden, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch aus Kunstmarktkreisen. Die Arbeit des Pop-Art-Künstlers Warhol war zusammen mit anderen Kunstwerken zur Eröffnung der Spielbank Aachen 1976 angekauft worden. Seit 2009 sei das Kunstwerk eingelagert, hieß es.

Warum Westspiel das Werk verkaufen will, bleibt unklar

Westspiel und Christie's wollten sich zunächst nicht äußern. Warum das Unternehmen Westspiel, das zur landeseigenen Förderbank NRW.Bank gehört, den Warhol verkaufen will, blieb damit unklar. Es handele sich um das Filetstück der einst für die Aachener Spielbank angekaufte Kunst, hieß es in Kunstmarktkreisen. Unklar blieb auch, wohin der Erlös aus dem geplanten Verkauf fließen soll.

Vor zwei Jahren hatte ein Warhol-Bild aus der "Elvis"-Serie, das den King of Rock'n'Roll in Cowboy-Pose mit Jeans und Revolver zeigt, bei einer Auktion von Sotheby's in New York 37 Millionen Dollar eingebracht.

Westspiel betreibt derzeit vier Casinos in Nordrhein-Westfalen sowie je eines in Erfurt und Bremen. Die Konzession für Erfurt soll Ende dieses Jahres auslaufen. Durch die bundesweit sinkenden Umsätze infolge der Spielhallen- und Onlinekonkurrenz war Westspiel in den vergangenen Jahren in die roten Zahlen gerutscht. Die Zahlen für 2013 liegen noch nicht vor. Der Grund für den Verkauf des Warhol-Bildes soll aber angeblich nicht die Sicherung des Westspiel-Betriebes sein. (dpa)