Bergisch Gladbach. Etwa jedes vierte Unfallopfer leidet an psychischen Folgeerkrankungen. Das hat eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ergeben. Typische Erkrankungen sind demnach Angst, Depression oder eine Posttraumatische Belastungsstörung.
Psychische Erkrankungen entwickeln sich oft zeitnah nach einem Verkehrsunfall, können aber auch erst Monate später auftreten. Besonders betroffen sind den Angaben nach Patienten mit psychischen Vorbelastungen. Für die Studie wurden insgesamt mehr als 200 schwer verletzte Frauen und Männer unter anderem zu Beginn ihres Krankenhausaufenthaltes sowie sechs bis zwölf Monate nach dem Unfall befragt.
Etwa ein Drittel der Befragten litt sowohl zu Beginn der stationären Behandlung als auch ein Jahr nach dem Unfall an Ängsten und gut ein Viertel an depressiven Symptomen, teilt die BASt mit. Bei jeweils der Hälfte von ihnen seien die Beschwerden so stark, dass von einer ernstzunehmenden Störung ausgegangen werden müsse.
Früherkennung wichtig
Posttraumatische Belastungsstörungen wurden für mehr als ein Drittel der untersuchten Unfallopfer zum Problem. Hinsichtlich der Schwere und Dauer der Symptome sei davon auszugehen, dass unter dem Strich etwa jeder Vierte nach einem Crash ernsthaft psychisch erkrankt.
Nach Ansicht der BASt muss die Früherkennung psychischer Folgeerkrankungen bei Verkehrsunfallopfern verbessert werden. Nur so lasse sich eine rechtzeitige und gezielte Therapie sicherstellen, die für einen Behandlungserfolg entscheidend sein kann. Dazu müssten unter anderem behandelnde Ärzte und das Pflegepersonal für psychische Auffälligkeiten sensibilisiert werden. (dpa)