Bochum. Bochum Total verwandelt ab diesem Donnerstag das Bermudadreieck in eine Partymeile. Mehr als eine halbe Million Menschen werden beim Innenstadt-Festival Bochum Total erwartet. Die aktuellen Vorhersagen verheißen ideales Festivalwetter. Wir haben für Sie geschaut, was besonders gut werden könnte.

Menschenmeer, Dein Name ist Bermudadreieck: Bochum Total überflutet ab diesem Donnerstag zum mittlerweile 29. Mal seine Innnenstadt mit Feierwütigen und Bummlern. Wir haben mal geschaut, was wir uns gern selbst anschauen würden – eine kleine Auswahl...

Jupiter Jones

Mit einem der schönsten deutschen Liebeslieder der vergangenen Jahre haben Jupiter Jones Charts und Herzen erobert: "Still" erzählt zum Dahinschmelzen vom süßen Schmerz des Vermissens. Das wollen wir mal keinesfalls verpassen! Umso mehr, da die Zukunft der Band in den Sternen stand, als Sänger Nicholas Müller ausstieg – nun aber hält mit Sven Lauer ein würdiger Nachfolger das Mikro.

Zuverlässig meistert die Band die ganz großen Emotionsgipfel mit Humor: „Man spricht ja nicht über Gefühle/ höchstens mit Ärzten und so“. Trotz aller balladesken Neigungen muss man nicht befürchten, live aufs sanfte Schunkeln und gefühlvolle Mitsingen reduziert zu werden. Dagegen stehen Stücke wie die schnelle, rockige Wild-West-Nummer „Denn sie wissen was sie tun“. Da wissen wir, was wir tun: tanzen! (hei)

Do., 3. Juli, 20.45 Uhr, Sparkassen-Bühne

Susanne Blech

Nicht nur in Bochum gelten sie als Band der Stunde: Susanne Blech sind auf dem Sprung nach oben. Frontmann Timon Karl Kaleyta und seine Jungs (die „Susanne“ ziert nur den Gruppennamen) haben mit ihrer Mischung aus deutschsprachigem Rock und Hip­Hop einen ureigenen Stil kreiert. Das jüngst erschienene dritte Album „Welt verhindern“ markiert einen weiteren Schritt Richtung Erfolg. Dieses Blech könnte bald Gold wert sein! (js)

Do., 3. Juli, 19.30 Uhr, 1Live-Bühne

Mas Shake

Alles guckt nach Südamerika. Wegen denen, die mit dem Ball tanzen. Die Tanz-Kapelle Mas Shake hat ihre Ohren dahin gerichtet. Das Spaß-Projekt um Ärzte-Bassist Rod Gonzales bezeichnet sich als „The South American Beat Invasion from Berlin“ und hat Knaller der 60er aus Uruguay, Peru und Argentinien im Programm. Den Image-Schaden durch bissige Uru-Fußballer dürften sie verschwinden lassen, wenn sie Los Shakers aus Montevideo covern, die „Beatles vom Rio de la Plata“. (tht)

Do., 3. Juli, 18.15 Uhr, Sparkassenbühne

Paperstreet Empire

Der Bandname Paperstreet Empire beschreibt Straßen, die nur auf Papier geplant sind – ein Reich aus Luftschlössern. Dieser Titel passt eigentlich gar nicht zu den fünf Duisburgern, die höchstens Mal von britischer Musik träumen und mit ihrem eingängigen Indie-Electro-Rock ganz real schon so manchen Nachwuchspreis gewonnen haben.

Mit ihren Songs wie „Teaser“ oder „The Seducer“ verführen sie das Publikum zum Tanzen. Und was noch für ihren Auftritt bei Bochum-Total spricht: Die Band um Sänger Christoph Remplewski ist bereits Festival-erfahren. (mar)

Do., 3. Juli, 17 Uhr, Ringbühne

Viktor & The Blood

Schrecklich für alle Bassisten, aber es geht auch ohne dicke Saiten! Das Schweden-Trio Viktor & The Blood peitscht die Gitarren so geradeaus, wie es nur geht. Rock ohne Fisematenten, schnell, krachend, melodisch – und das Beste aus den 60ern, 70ern, 80ern und 90ern ist auch noch mit drin, irgendwo zwischen den Foo Fighters und Paul Weller. Und die einschlägigen Qualitäten des Debüts „Apocalypse Right Now“ dürften sich live doppelt gut entfalten. (jd)

Sa., 5. Juli, 20.45 Uhr, Ringbühne

Klaus Märkert & Mängelexemplar

Wie der New Wave nach Bochum kam? Kaum einer kann das besser erzählen als DJ Klaus Märkert, der ein amüsantes, tiefgründiges Buch darüber geschrieben hat. „Hab Sonne“ heißt es und er wird daraus lesen. Seine Geschichten atmen den Zeitgeist der 80er-Jahre und es ist gerade in der zweiten, erweiteren Auflage erschienen.

Weil so ein Buch aber keine Noten enthält, wird Märkerts Lesung akustisch begleitet vom Wuppertaler Minimal-Synth-Duo Mängelexemplar. Sie covern von den New-Wave-Helden Grauzone den Song „Raum“. Was beweist: Der New Wave ist sogar in Bochum geblieben. (how)

So., 6. Juli, 20.15 Uhr Ringbühne