Oberhausen. Die ersten Runden sind gedreht: Autos haben sich am Scooter geküsst, Mandeln sich gebrannt und Äpfel haben sich von ihrer zuckersüßen Seite gezeigt. Drei von sechs Tagen Sterkrader Fronleichnamskirmes (läuft noch bis Montag 23 Uhr), und schon ist damit die erste Bespiel-Zeit um. Eine Halbzeit-Analyse.

Besucher-Zahlen

Der kleine Junge hat die Zuckerwatte fest ins Visier genommen. Er holt aus, zupft mit der Hand am Ärmel der Mutter. Und? Verpasst das heiß begehrte Ziel. „Wir gehen weiter, hier ist es zu voll!“ Die Karawane schiebt weiter. Viele hatten vor allem am Donnerstag Durst. An vielen Bierständen drängten sich die Kirmesbesucher. Von guten Geschäften berichten die Gastronomen. Die Fußball-WM in Brasilien ist kein Bremsklotz, Samba-Stimmung lässt die Mundwinkel nach oben zucken. Die aufgestellten Leinwände locken zum Hinsetzen. Die Verweildauer erhöht sich so. Platzsuche während der Spiele: schwierig. An den Vormittagen ist es zum Flannieren entspannter. Für die anvisierten eine Million Besucher sieht es bisher gut aus.

Losbuden-Trend

Keine Kirmes ohne „Noch mal mitmachen, noch mal dabei sein!“ Denn es gibt ja: „Gewinne, Gewinne, Gewinne!“ An den Losbuden dominiert unter den als Hauptpreis angebotenen Stofftieren ein Trend. Es sind die quirligen, einäugigen „Minions“ aus dem Animations-Kinofilm „Ich – einfach unverbesserlich“. Was sonst noch geht: „Hello Kitty“ als Kuschel-Kissen und internationale Flaggen. Große Fahnen-Freude. Passend zum Anfeuern.

Auch interessant

Kirmes-Hitparade

Kirmes ohne Musik? Undenkbar. Der treibende Klang lenkt an den Karussells die Aufmerksamkeit auf die eigenen Attraktionen. Also spielen die Schausteller auch, was die Boxen hergeben. Eindeutiger Kirmeshit 2014? Noch offen. Oft gehört: „Wake me up“ vom schwedischen DJ Avicii.

Längste Warteschlangen

Ein Staupunkt auf den Rummelplätzen: Vor dem Frei-Fall-Turm „Mega King Tower“ (Aufgang Eugen-zur-Nieden-Ring) recken sich oft die Köpfe nach oben. Selten war ein Abwärts-Trend so beliebt. In wenigen Sekunden rasen die Mutigen 88 Meter hinunter. Kirmes-Fan Jörg Neuber: „Das Kribbeln im Bauch fängt schon am Kassenhäuschen an.“ Ein Volltreffer, auch wegen der WM-Zeit, ist das Dosenschießen, bei dem man nicht die Bälle auf die Blech-Behältnisse wirft, sondern mit dem Fußball sein Glück versucht.