Keime im Fleisch, gegen die keine Antibiotika mehr helfen – für Verbraucher ist das eine Horrorvorstellung. Das unappetitliche Thema kommt immer wieder in unschöner Regelmäßigkeit auf den Tisch. Wie gefährlich diese Keime den Menschen werden können, zeigt sich in den Krankenhäusern. Dort treffen dieselben Bakterienstämme auf Patienten mit geschwächtem Immunsystem.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene stecken sich jährlich bis zu eine Million Patienten mit Keimen an. Bis zu 40.000 Menschen würden als Folge solcher Infektionen sterben, sagt der Berliner Hygiene-Experte Prof. Dr. Klaus-Dieter Zastrow. Eine erschreckende Zahl.
Doch wie kommen die riskanten Keime in die Wurst? Wissenschaftler streiten darüber, welchen Anteil der Antibiotika-Einsatz in der Massentierhaltung an der Verbreitung der Keime hat. Gleichzeitig hat man festgestellt, dass Menschen, die in der Landwirtschaft, in der Tiermast oder in Zerlegebetrieben arbeiten, häufig mit resistenten Keimen belastet sind. Eine Verbindung muss es also geben.
Auch wenn aussagekräftigere Daten fehlen, ist es richtig, wenn nun in Deutschland der Antibiotika-Einsatz in der Massentierhaltung zurückgefahren und strenger überwacht werden soll. NRW hat dazu in der Länderkammer klar Position (und Prügel) bezogen. Verbraucher können sich schützen, indem sie, wenn möglich, Produkte aus Massentierhaltung meiden.