Cannes. Dass beim Filmfestival in Cannes kein deutscher Film im Wettbewerb ist, lässt Kulturstaatsministerin Grütters nicht verzweifeln. Sie spricht sogar von “einem der erfolgreichsten Filmjahre überhaupt“. 214 Auszeichnungen hätten deutsche Filme auf internationalen Festivals vergangenes Jahr gewonnen.

Für Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) steht der deutsche Film international sehr gut da. Dass es kein deutscher Beitrag in den Wettbewerb des Filmfestivals in Cannes geschafft habe, könne man bedauern. "Aber das ist kein Ausweis für ein schlechtes Filmjahr", sagte die Politikerin am Samstagabend im Interview der Nachrichtenagentur dpa beim Deutschen Empfang während der Filmfestspiele Cannes.

"Ganz im Gegenteil." Die deutschen Filme hätten im vergangenen Jahr 214 Auszeichnungen auf internationalen Festivals gewonnen. "Dem deutschen Film geht es offensichtlich sehr gut."

"Wir sind gut gelaunt"

Das sah die Politikerin auch in Südfrankreich bestätigt. "Auf dem Markt hier in Cannes haben wir gesehen, wie gut sich Filme ins Ausland verkaufen", sagte die 52-Jährige. Dazu zählten auch Filme wie "Die andere Heimat" von Regisseur Edgar Reitz, die im Ausland teilweise mehr Besucher hätten als in Deutschland. "Wir sind gut gelaunt." Grütters sprach von "einem der erfolgreichsten Filmjahre überhaupt."

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Beim Filmfestival Cannes ist in diesem Jahr unter den 18 Wettbewerbsbeiträgen kein deutscher Film dabei. Stattdessen gibt es dort vier Ko-Produktionen sowie Werke deutscher Filmemacher in den Nebenreihen. Wim Wenders zum Beispiel zeigt in der Sektion Un Certain Regard die Dokumentation "The Salt of the Earth" über den brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado.

Grütters lobt österreichischen Film

Die Kulturstaatsministerin schaute sich in Cannes auch einen Film einer österreichischen Filmemacherin an: das Drama "Amour Fou" von Jessica Hausner, inspiriert von Heinrich von Kleists Leben.

"Ein herausragend gutes Kammerspiel", sagte Grütters. "Ich bin ja Literaturwissenschaftlerin und habe deswegen auch Interesse an dem Stoff - und fand, dass die Stimmung und Atmosphäre von vor 200 Jahren wirklich gut eingefangen wurden." "Amour Fou" läuft ebenfalls in der Reihe Un Certain Regard. (dpa)