Lünen. Eigentlich wollte der Mann doch nur ein Fahrrad klauen. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm: Erst lief er einem Polizisten im Feierabend über den Weg. Dann begegnete ihm der Besitzer des Rades. Und selbst da endete seine Pechsträhne noch nicht.
Lange sah es gar nicht schlecht aus für einen sportlichen Fahrraddieb in Lünen. Doch dann schlug das Pech zu. Und wie.
Ein Polizeibeamter war am Mittwochnachmittag mit seinem Fahrrad auf der Heimfahrt vom Dienst. Auf der Kurt-Schumacher-Straße fuhr er an einem Mann vorbei, der ein Mountainbike schob - das frisch geknackte Schloss hing noch zwischen den Speichen. Als der Polizeibeamte ein wenig erstaunt stehen blieb, fiel wohl auch dem Täter, einem 34-jährigen Dortmunder, das Groteske der Situation auf.
Dieb trifft Bestohlenen
Er entfernte das beschädigte Schloss und trat auf dem Fahrrad die Flucht an. In der Folge lieferten sich der Polizeibeamte und der Fahrraddieb einen sportlichen Wettstreit in Form einer Verfolgung über mehrere Straßenzüge.
Kurzfristig griff auch der Geschädigte, der 24-jährige Fahrradbesitzer aus Lünen, mit ins Geschehen ein. Die Flucht führte direkt an ihm vorbei, er erkannte sein Fahrrad wieder und verfolgte den Täter ebenfalls - zu Fuß.
Sprung in Garten eines Polizisten
Einen gewissen Vorsprung hatte sich der Flüchtige bereits erarbeitet, dann jedoch landete er in einer Sackgasse und musste das gestohlene Fahrrad zurücklassen.
Immer noch durch den Polizeibeamten verfolgt, rannte der Dortmunder weiter und landete am Ende im Bereich eines Wohngebietes (Mispelbohm/Am Katzbach/Heckenweg). Hier sprang er über ein Gartentor und fand sich im Garten eines pensionierten Polizeibeamten wieder, der gerade mit Gartenarbeit beschäftigt war.
So viel Pech reichte dann wohl auch: Der 34-Jährige ließ sich von den beiden Polizeibeamten überwältigen. Sie übergaben ihn ihren Kollegen. So bekam der Geschädigte sein Fahrrad wieder - und der 34-jährige Dortmunder eine Strafanzeige.