Vehlingen. . Nach dem Getöse bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung Ende Januar wird es keine Versammlungen der IBF in der Anholter Schweiz mehr geben. Unterlagen wurden der Staatsanwaltschaft überreicht.

Die außerordentliche Mitgliederversammlung der International Bear Federation Deutschland (IBF) am 26. Januar hat ein Nachspiel. Das wird aus einer Mitteilungen des Vereins, der sich um den Bärenwald in der Anholter Schweiz kümmert, deutlich. Wie die NRZ berichtete, verlief die Versammlung nicht ohne Störungen.

Eine Gruppe von kritischen Mitgliedern hatte gegen die Versammlung demonstriert und gefordert, dass der Vereinsvorstand zurückzutreten solle. Der Grund: das generelle Verhalten des Vorstandes. Im Herbst vergangenen Jahres soll dieser einem Tierpfleger fristlos gekündigt und Hausverbot erteilt haben, weil er in Sorge um eine Bärin eine Tierärztin gerufen hatte ohne um Erlaubnis zu fragen. Zudem soll der Vorstand jüngst via Anwalt einigen Mitgliedern nahegelegt haben, die Mitgliedschaft aufzugeben. Die vorstands-kritischen Mitglieder ließen sich davon nicht beirren, demonstrierten und forderten, einige andere Themen auf die Tagesordnung zu setzen, außerhalb der Neuwahl eines Vorsitzenden – allerdings ohne Erfolg. Der Vorstand der IBF erklärt dazu: „Eine Minderheit von Mitgliedern versuchte ihre Anträge, die weder nach unserer Satzung noch nach dem BGB zulässig sind, durchzusetzen. Uns blieb rechtlich kaum eine andere Wahl, als diese Anträge nicht anzunehmen.“

Die Demonstration der Mitglieder vor der Versammlung habe Arbeit gemacht. Für den Vorstand, aber auch die hinzugerufene Polizei und die Verantwortlichen des Biotop Wildparks. Letztere teilten der IBF nun mit, „dass wir unsere Mitgliederversammlungen nicht mehr in den Räumen der Wildparkschule abhalten dürfen, was wir unter den gegebenen Umständen verstehen und akzeptieren.“ Dadurch entstünden nun zusätzliche Kosten, so der IBF-Vorstand. Einen Träger für diese will der Vorstand nun schon gefunden haben: die Demonstranten.

Der Vorstand hat nun Strafanzeige gestellt und „wird sich auch zukünftig nicht durch eine Minderheit oder eine einzelne Familie in öffentliche, herabwürdigende Diskussionen hineinziehen lassen.“ Aufgrund der öffentlichen Falschaussagen habe man sich nun entschieden, die wichtigsten Belege der Staatsanwaltschaft zu übergeben.

Trotz der Negativ-Schlagzeilen versucht der IBF am Ende der Mitteilung positiv in die Zukunft zu blicken und zählt künftige Vorhaben auf: Umbau von Stallung und Futterküche, sowie der Bau eines medizinischen Betreuungsbereiches.

HINWEIS:
Der IBF betreut den Anholter Bärenwald. Die Bärenanlage befindet sich innerhalb des Geländes des Biotop Wildpark Anholter Schweiz. Beides, der Bärenwald und der Biotop Wildpark sind eigenständige und nicht miteinander verbandelte Institutionen.