Isselburg. . Die Stadt Isselburg will wieder am Leader-Projekt teilnehmen. CDU sieht das kritisch, auch FDP bemängelt fehlenden Mehrwert.

Die Brücke am Münsterdeich hat seit einem Jahr ihren eigenen Charme. In der Dunkelheit erstrahlt sie nämlich in einem grellen Blau. Auch links und rechts des Ufers ist für Licht gesorgt. Strahler illuminieren hier nicht nur Bäume, sondern auch die Waschfrau und den Angler am Isselufer. Möglich gemacht hat das Isselburgs Teilnahme am Leader-Projekt – einem Programm, das Maßnahmen im ländlichen Raum fördert (siehe Box).

Von Mobilität bis Ärzteversorgung

Zusammen mit weiteren Städten entlang der Aa nimmt Isselburg daran teil. Von 2014 bis 2020 gibt es eine neue Förderperiode. Die CDU wollte daher nun von der Stadtverwaltung wissen, welche Perspektiven sich für den neuen Förderzeitraum ergeben. Oder auch: „Welche konkreten Projekte wollen wir einbringen“, wollte der Fraktionsvorsitzende von Bauamtschef Klaus Dieter Spaan wissen. Dieser verwies auf die neuen Ziele der aktuellen Förderperiode. So stünden in deren Fokus in den kommenden Jahren Projekte, die sich mit den Themen Mobilität im ländlichen Raum, der Nahversorgung vor Ort, der ärztlichen Versorgung, der sozialen Integration und der Schaffung von Begegnungsstätten für Jung und Alt beschäftigen. „Gerade im Bereich ärztliche Versorgung könnten wir profitieren“, so Spaan. Er regte dabei sogleich an, auf jeden Fall sich wieder als Aa-Region um Fördermittel aus dem Leader-Programm zu bemühen. Denn in der Vergangenheit hätten dadurch verschiedene Dinge in Isselburg realisiert werden können. Wenn­gleich auch die Stadt einen finanziellen Anteil leisten musste. Zu nennen seien da die Änderungen an der Minervastraße, der Fahrradweg an der Aa, die Installierung von Bildstöcken und auch eben die Illumination der Brücke am Münsterdeich und des Isselufers.

Gerade die Maßnahme an der Brücke kritisierte Frank Häusler von der CDU. „Wir zahlen ja auch etwas ein, um überhaupt an dem Förderprogramm teilnehmen zu können.“ Die Frage sei da, ob das alles wirklich auch einen Mehrwert für die Stadt habe, wie auch Kevin Schneider von der FDP unterstrich. Immerhin – so überschlugen die Politiker – zahle man über den kompletten Projektzeitraum an die 500 000 Euro. Geld, das man vielleicht lieber direkt konkret in eigene Projekte investiere.

Davon rät Bürgermeister Rudi Geukes ab. „Wir sollten uns nicht aufgrund unserer finanziellen Lage aus allen Programmen zurückziehen.“ Letztlich einigte man sich, dass die Stadt frühzeitig eigene Projekte – mit Nutzwert – entwickelt und diese dann in das Förderprogramm einbringt.